Full text: Jordan, Sebastian: ¬Die Rechtsverhältnisse der Apotheker in Bayern

Einleitung. 
Die Frage der einheitlichen reichsrechtlichen Re 
gelung des deutschen Apothekerwesens, das bisher im 
allgemeinen den einzelnen Landesgesetzgebungen unter 
lag und durch die Verschiedenartigkeit seiner Behand 
lung noch ein lebhaftes Bild der alten Rechtszersplitte 
rung in Deutschland bot, scheint nunmehr endlich ihrer 
Verwirklichung nahe getreten zu sein. Die in den letzten 
Jahrzehnten teils von Regierungs-, teils von den be 
teiligten Apothekerkreisen unternommenen Apotheker 
reformversuche, an denen sowohl die Allgemeinheit wie 
der Apothekerstand selbst das grösste Interesse hat, 
waren stets gescheitert, sobald man allen Ernstes an 
die Frage heranging, welches System zur Grundlage 
eines Apotheken-Reichsgesetzes gemacht werden sollte. 
Nachdem bereits einige Punkte des Apothekenwesens 
reichsgesetzliche Regelung gefunden haben, soll in dem 
in diesem Jahre auf Grund der im preussischen Kultus 
ministerium ausgearbeiteten Vorarbeiten, von dem 
Reichsamt des Innern festgestellten und den Bundes 
regierungen übermittelten Gesetzesentwurfe auch das 
Konzessionswesen unter die Fittiche des Reichsrechtes 
genommen werden. Welches System, die reine Per 
sonalkonzession, die Verstaatlichung oder gar die Kom 
munalisierung des ganzen Apothekerwesens dabei den 
Sieg davontragen wird, wird hauptsächlich von wirt 
schaftlichen Erwägungen abhängen und dasjenige 
System, welches vom wirtschaftlichen Gesichtspunkte
	        
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