Full text: Schneider, Albert: ¬Der Schutz des musikalischen Kunstwerks in der Schweiz

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Belangten die Einrede zustehn kann, dass das Auf 
führungsrecht dem Verleger abgetreten und von 
diesem dem Abnehmer der Noten eingeräumt wor 
den sei ; 
3. dass dieses Recht an die Gesellschaft abgetreten 
worden sei. 
Er wird dann untersuchen, ob das Schutzrecht nicht 
schon verjährt sei, und wenn nein, nach Massgabe des oben 
Gesagten über die Höhe der Entschädigung unterhandeln, 
unter Umständen vielleicht auch vorziehn, für eine jähr 
liche Pauschalsumme sich von der Gesellschaft das Recht 
freier Aufführung aller ihr zustehenden geschützten Com 
positionen zu erwerben. Dass er aber genau zusieht, was 
er eigentlich zu zahlen habe, wird ihm Niemand verdenken 
können, da ja natürlich ein guter Theil seiner Zahlung 
nicht dem Componisten zukommt, sondern, wie es ja über 
haupt bei den musikalischen Künstlern so oft der Fall ist, 
in den Händen der Agenten, Unteragenten, Directoren, 
und wie diese Organe alle heissen mögen, hängen bleibt. 
Zum Schlüsse noch eine allgemeine Bemerkung. Es 
ist gewiss als ein Fortschritt freudig anzuerkennen, dass 
durch den energischen Schutz des Autorrechtes dem Künstler 
die wohlverdiente Frucht seiner ge 
istigen Thätigkeit endlich 
zu Theil wird. Wenn ihm auch das Lächeln der Muse der 
schönste Lohn ist, so hebt es ihn doch nicht über die 
Sorgen des Lebens hinaus, und die Hunderttausende, denen 
er geistigen Genuss und innere Erhebung bietet, werden 
nicht nur dankbar zu ihm aufblicken, sondern ihm auch 
die in der Form des allgemeinen Werthmessers zu Theil 
werdende Anerkennung von Herzen gönnen. Aber auch 
die ausübenden Künstler und die Musikinstitute haben 
gerechtfertigten Anspruch auf die Anerkennung und den 
Dank der Schaaren, denen sie den Genuss der Kunstwerke 
der Tondichter vermitteln. Diese beidseitigen Interessen 
und Ansprüche sind ganz die nämlichen in allen Ländern, 
die Kunst ist nicht an staatliche Grenzen gebunden, wenn 
sie auch stets unter verschiedenen Zonen und Nationen 
verschiedenen Charakter tragen wird; sie ist allgemein 
menschlich, kosmopolitisch wie die Wissenschaft. Es ist
	        
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