Full text: Rülf, Jakob: ¬Das Erbrecht als Erbübel im Hinblick auf die zukünftige Entwickelung der menschlichen Gesellschaft

Vorwort. 
Das Jahrhundert — das vielgepriesene neunzehnte Jahr 
hundert — geht zu Ende, die Menschen haben im Verlause 
desselben Riesenfortschritte gemacht, aber glücklicher 
und sittlicher sind sie darum nicht geworden. Ja, ist's 
auch nur Schein und Einbildung, so ist doch das Bewusst 
sein vorhanden, als ob die Welt niemals unglücklicher und 
unsittlicher gewesen wäre, als zu dieser Zeit. Die Ge 
lehrten und Gebildeten haben diesen Widerspruch zum 
Gegenstand ihrer Forschung gemacht und ihn die „soziale 
Frage“ genannt. 
Die Forscher gehen dabei von dem Grundsatze aus, dass 
alle Menschen gleicher Art und Abstammung und darum 
auch gleichmässig zu Besitz, zu Bildung und Sittlich 
keit berufen seien. Wie ist eine gewisse Gleich 
mässigkeit in Besitz, Bildung und Sittlichkeit unter 
den Menschen herbeizuführen? Das ist die Frage. 
Die glückliche Lösung der Frage wäre noch immer keine 
völlige Beseitigung des Weltübels; da müsste erst noch der 
Klassen-, Glaubens- und Völkerhass beseitigt, die Kriege 
müssten aus der Welt geschafft und die Verbrüderung des 
Menschengeschlechtes angebahnt werden. Die Möglichkeit, 
ja Wahrscheinlichkeit ist ja gegeben, dass mit Lösung der
	        
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