Allgemeine Handelslehre.
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aus Amerika wieder als amerikanisches Produkt zurück. In den meisten übrigen
Ländern Europas, so in Frankreich, Spanien, Italien und Österreich besteht
das Tabaksmonopol und ist deshalb der Tabakhandel in diesen Ländern nieder
gehalten. Der Handel mit den Tabakssorten der Levante, d. h. mit jenen aus
der Türkei, Griechenland und Kleinasien, gehört in den Bereich des Kolonial
warenhandels. Für außereuropäische Tabakwaren sind die Vereinigten Staaten
Westindien, Südamerika, Mexiko, ferner in Ostasien Java und die Philippinen
wichtige Bezugsquellen. Was den deutschen Tabakhandel betrifft, so deckt die
einheimische Produktion den Bedarf nicht, sondern es wird noch eine bedeutende
Quantität eingeführt. In der letzten Zeit ist die Einfuhr von rohem Tabak
fortwährend gestiegen, während die Einfuhr von Tabakfabrikaten geringer wurde,
Hauptsächlich wird westindischer und südamerikanischer, sowie holländischer Tabat
nach Deutschland eingeführt. Hauptmarkt für die Bezüge Deutschlands ist
Bremen, von wo zwei Drittel des ganzen Bezuges kommen. Zigarren dagegen
kommen hauptsächlich über Hamburg. Die deutsche Ausfuhr stieg in den letzten
Jahrzehnten bezüglich roher Tabakblätter. Der Handel mit fabriziertem Rauch
tabak ist im Abnehmen, weil der Genuß desselben mehr und mehr durch die
Zigarre verdrängt wird. Der Konsum dürfte in Deutschland über drei Pfund
für den Kopf der Bevölkerung betragen.
e) Der Olhandel. In den mitteleuropäischen Ländern werden hauptsäch
lich Rüböl, Leinöl, Mohnöl, Hanföl und Nußöl gehandelt; in den südeuropäi
schen Ländern, in Italien, Südfrankreich und Spanien, Olivenöl; aus dem
westlichen Afrika wird Palmöl, aus der Levante und Nordafrika Rosenöl; aus
Östindien Kokosnußöl bezogen. Die Verwendung von Baumöl hat durch die
Einführung anderer billiger Ole, die erst in neuerer Zeit in Gebrauch gekommen
sind, Abnahme erlitten; der Handel mit Brennöl durch die enormen Fortschritte
des Petroleumgeschäftes. Dieses gehört seiner Natur nach in den Bereich des
Kolonialwarenhandels.
f) Handel mit Sämereien rc. Hier wird teils Futtersaat, wie Kleesaat
u. s. w., teils Olsaat, teils auch Gewürzsaat oder Gemüsesämereien gehandelt.
Den Handel mit Blumensamen vermitteln die Kunstgärtner, insbesondere in
Harlem und Erfurt; den Handel mit Waldsämereien Kaufleute und Förster.
Für Olsaat, welche einen bedeutenden Gegenstand des Landesproduktenhandels
bildet, sind die Ostseeländer wichtig als bedeutende Bezugsquellen. Die Handels
plätze an der Östsee führen die größte Menge von Leinsaat aus. Gleiches ist
der Fall mit Reps- und Rübsaat.
g) Hopfenhandel. In der Reihe der Produktionsländer stehen England
und Nordamerika voran, dann folgt Deutschland, dessen durchschnittliche Pro
duktion auf etwa 200000 Zentner sich beläuft, wovon nahezu die Hälfte zur
Ausfuhr gebracht werden kann. Unter den deutschen Ländern findet die bedeu
tendste Produktion in Bayern (Spalt und Umgebung) statt. Nur bei Miß
ernten wird in Europa amerikanischer Hopfen eingeführt.
h) Spiritushandel. Hauptproduktionsland ist Preußen, in dessen Sand
boden die für die Produktion besonders geeigneten Kartoffelsorten gedeihen. Die
Ausfuhr geht zumeist nach Frankreich, England, Belgien.
2. Der Viehhandel.
Der Handel mit Nutztieren ist sowohl als Binnenhandel, wie als Aus
und Einfuhrhandel in allen Ländern ungemein wichtig. Die Ausstattung der
Länder mit Tieren ist sehr verschieden; der Verbrauch an Fleisch aber fast überall
in Zunahme. Die Standorte der Viehzucht werden bestimmt durch die Haltbar
keit und die Transportfähigkeit der Viehprodukte nach den Konsumtionsplätzen.
Zunahme der Bevölkerung und des Wohlstandes lassen immer den Viehstand,