Full text: Handbuch der gesamten Handelswissenschaften für ältere und jüngere Kaufleute, sowie für Fabrikanten, Gewerbetreibende, Verkehrsbeamte, Anwälte und Richter (1)

Handelsgeographie. Amerika. 
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Besitztum. Insbesondere die Passage=Inseln mit 1200 Einw. Britisch ist 
dagegen Tortola, mit prächtigem Hafen an der Südseite. 
Die Leewards=Islands, größtenteils britisch, schließen sich östlich an. 
Hierunter: Anguilla- oder Snake-J., britisch, wenig angebaut. St. Martin 
Saba und St. Eustatius, sämtlich niederländisch. Barthelemy, vormals 
schwedisch, 1878 an Frankreich abgetreten. Britisch sind ferner: St. Chri 
stopher oder St. Kitts, 176 gkm und 29000 Einw., gut bewässert und 
fruchtbar; das reizende Nevis mit 11 000 Einw. und Barbuda, 194 gkm 
mit gefährlichen Küsten; exportiert Vieh; ferner Antigua, 251 gkm und 
34 000 Einw., mit vielen Buchten und guten Häfen, sehr fruchtbar, liefert 
Ananas, Mandeln, Gemüse und Gartenfrüchte, auch Massen von Zucker und 
Rum; wichtigste Ortschaft darauf St. Johns. Die westlich gelegene Insel 
Montserrat, 83 gkm und 10 800 Einw., ebenfalls britisch. 
Südöstlicher schließt sich eine Gruppe französischer Inseln an: Guadeloupe 
mit Dependenzen, 1870 gkm und 199000 Einw., durch einen Meeresarm in 
zwei Teile geschieden, mit vorzüglichen Häfen, aber träger und gewaltthätiger 
Negerbevölkerung, deshalb gänzlich im Verfall. 
Dominica, britisch, 754 gkm und 28 800 Einw., gebirgig, mit frucht 
baren Thälern, reich an wertvollen Hölzern; liefert auch Zucker, Kaffee und 
Kakao; ist aber im ganzen auch im Verfall. Hauptstadt: Charlottetown. 
Südlicher folgt Martinique, französischer Besitz, feucht und ungesund, 
988 gkm und 167000 Einw.; liefert hauptsächlich Zucker, auch Kaffee, Rum 
und 
Baumwolle, Kakao, Hölzer. Hauptplatz der Insel ist St. Pierre mit 
etwa 20 000 Einw. 
Windwards=Islands nennen die Engländer die nun sich südlicher an 
schließende Gruppe der kleinen Antillen. Die wichtigsten dieser in englischem 
Besitz stehenden Inseln sind: 
Santa Lucia, 614 gkm und 40 600 Einw., gebirgig und gut bewässert. 
Meist von Franzosen angebaut. Hauptort Castries. 
St. Vincent, 381 gkm und 43000 Einw., gebirgig und vulkanisch. 
Hauptort Kingstown, an tiefer Bai der Südküste mit bequemem Hafen. 
Barbadoes, 430 gkm und 171 860 Einw., überall angebaut und weniger 
durch die Sklavenemanzipation verdorben als die Nachbarinseln; exportiert Zucker, 
Rum, Baumwolle ec. Hauptstadt Bridgetown, an der Südküste, mit etwa 
30 000 Einw. 
Grenada, 344 gkm, mit den dazu gehörigen Grenadinen, 86 gkm. 
Grenada hat etwa 32 000 Einw.; ist gebirgig und bewaldet. 
Tobago, 295 gkm und 19000 Einw. Von Trinidad durch einen schmalen 
Kanal getrennt. Produziert Zucker. 
Trinidad, britisch, 4544 gkm und 166 000 Einw., von der Küste von 
Venezuela durch den Golf von Paria getrennt; der Golf ein vorzüglicher Hafen: 
die Insel ist vulkanisch, ungemein fruchtbar; liefert Zucker, Kakao, Tabak, auch 
Asphalt aus einem großen Asphaltsee. Als Arbeiter werden jetzt asiatische Kulis 
benützt. Hauptort Port of Spain, mit etwa 12 000 Einw., einer der schönsten 
Plätze in Westindien. 
Die Inseln unter dem Winde erstrecken sich von Trinidad westwärts 
längs der Küste von Südamerika. Die Produkte sind im allgemeinen dieselben 
wie auf den übrigen Inseln Westindiens. Die bedeutendsten dieser Inseln sind: 
Margarita, zu Venezuela gehörig; westlicher die niederländischen: Orchilla, 
Los Roques, Buen Ayre, Curaçao und Oruba. Unter ihnen ist Cu 
ragao am wertvollsten, ehedem fruchtbar und gut angebaut, jetzt im Verfall, 
mit etwa 14 000 Einw. Hauptort Willemstad.
	        
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