Handelsgeographie. Asien.
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Präsidentschaft Bombay: Bombay 644 400 Einw. neben Kalkutta die wichtigste
Stadt Indiens; vorzüglich für den Handel gelegen, mit ausgezeichnetem Hafen; ver
mittelt Aus= und Einfuhr für einen großen Teil des Landes, namentlich Baumwolle
und Opium. Surate, 107 100 Einw., nördlich von Bombay kommerziell von diesem
abhängig; Seidenindustrie und Tabakausfuhr. Baroda, 140 000 Einw., die Umgebung
produziert viel Baumwolle. Achmedabad, 116 800 Einw., sehr gewerbfleißig; Seiden
industrie; Brokat= und Musselinweberei; Metallwaren. Hyderabad, 25 000 Einw.,
am Indus, fabriziert Waffen, Seiden= und Baumwollstoffe. Kurrachi, 53 500 Einw.
sehr wichtiger Ausfuhrhafen, nördlich von den Indusmündungen; Eisenbahnendpunkt;
Station für Dampferlinien und für den Telegraphenverkehr nach Europa. Ausfuhr:
Produkte des Induslandes; in lebhaftem Aufschwunge. Schikarpur, 35 000 Einw.,
am Indus; Handel mit Afghanistan.
Im Punjab: Lahore, 98 900 Einw., sehr gewerbfleißig. Amritsir (Umritsir)
135 800 Einw., bedeutendste Fabrikstadt des Pendschab; Shawlsweberei. Multan
56 800 Einw., lebhafter Handelsplatz. Attok, am Indus, und Peschawer, 58500
Einw., wichtige Handelsplätze in der Richtung nach Afganistan. Delhi, 154 400 Einw.,
ehedem hochberühmte Hauptstadt der Großmogulen.
In Kaschmir, einem zwar unabhängigen aber unter britischem Einflusse stehenden
Reich; Sirinagar, 40000 Einw., Hauptsitz der Shawlsweberei, welche Monopol der
Regierung ist. Leh, Handel mit Tibet und Ost=Turkestan.
In den Norwestprovinzen: Agra, 149000 Einw., Hauptmarkt für Baum
wolle. Cawnpur, 122 700 Einw., fabriziert Juwelier- und Lederwaren. Allahabad,
143 600 Einw., am Ganges, vorzüglich gelegen, aber herabgekommen. Mirzapur,
67 200 Einw., am Ganges, Baumwollhandel. Benares, 175 100 Einw., am Ganges,
heilige Stadt der Hindus, mit blühender Industrie in Gold= und Silberwaren, Baum
woll= und Seidenweberei und Brokat. Hauptmarkt für Gewebwaren, Perlen, Edelsteine
und Droguen.
In Audh (Oude): Luknow, 284 700 Einw., fabriziert Woll= und Baumwoll
waren, Gold- und Silberwaren.
In Nepal (noch unabhängig aber unter britischem Einflusse stehend): Katmandu,
50000 Einw., Handel mit Landesprodukten.
In der Präsidentschaft Bengalen: Kalkutta, 794600 Einw., politische
Hauptstadt von Indien; Sitz der Regierung, sowie der großen indischen Geldinstitute
und Gesellschaften; fabriziert Baumwoll=, Seiden= und Silberwaren; Zentrum des
britisch=ostindischen Verkehrs; großartiger Seehandel. Dacca, 69 200 Einw., fabriziert
feine Baumwollwaren. Murschedabad, 62000 Einw., am Ganges; Flußschiffahrt.
Patna, 158 900 Einw., Haupthandelsplatz für Opium.
In den Zentralprovinzen: Nagpur, 84 400 Einw., fabriziert Baumwollwaren,
Brokat=, Woll= und Metallwaren. In der Nähe Kupfer= und Eisengruben.
In Nisam (Vasallenstaat im Innern): Hyderabad, 200 000 (?) Einw., fabriziert
Baumwollwaren und Papier; Edelsteinhandel.
In der Präsidentschaft Madras: Madras, 397 500 Einw., an der Koro
mandelküste; gefährliche Reede; lebhafter Handel. Exportiert Landprodukte und importiert
europäische Fabrikate; Sitz mehrerer Geldinstitute. Die Lakkadiven=Inseln, zu dieser
Präsidentschaft gehörig, exportieren Kokosnüsse, Bast, Muscheln 2c.
Auf Ceylon: Colombo, 40 000 Einw., mit ungünstiger Reede; Stapelplatz für
Kaffee und Zimt. Point de Galle, 30000 Einw., am südwestlichen Ufer der Insel
mit schönem Hafen. Einer der wichtigsten Plätze des Weltverkehrs: Hauptdampferstation,
wo die aus Europa nach Ostindien und von dort weiter nach Ostasien gehenden Dampfer
zusammentreffen und Postenaustausch. Auch Export von Landesprodukten.
In britisch Birma: Rangun, 98 700 Einw., an der Mündung des Irawaddi,
mit vorzüglichem Hafen und lebhaftem Schiffahrtsverkehr auf dem Irawaddi, Haupt
platz für den Handel mit dem birmanischen Hinterlande. Akyab, an der Arakanküste,
Desgleichen Malmain.
wichtiger Platz für die Ausfuhr von Reis.
Von den französischen Besitzungen in Ostindien sind nur noch kleine Teile
Yanaon und Chandernagor, mit zus.
übrig, nehmlich Pondichery, Carikall
270 000. Einw., die ersten beiden Plätze sind ungesund und ohne Häfen. Der Handel
gezogen. An der Küste von Malabar ist
von Chandernagor hat sich nach Kalkutta
Mahé, französischer Ausfuhrhafen.