Full text: Handbuch der gesamten Handelswissenschaften für ältere und jüngere Kaufleute, sowie für Fabrikanten, Gewerbetreibende, Verkehrsbeamte, Anwälte und Richter (1)

Handelsgeographie. Asien. 
224 
Präsidentschaft Bombay: Bombay 644 400 Einw. neben Kalkutta die wichtigste 
Stadt Indiens; vorzüglich für den Handel gelegen, mit ausgezeichnetem Hafen; ver 
mittelt Aus= und Einfuhr für einen großen Teil des Landes, namentlich Baumwolle 
und Opium. Surate, 107 100 Einw., nördlich von Bombay kommerziell von diesem 
abhängig; Seidenindustrie und Tabakausfuhr. Baroda, 140 000 Einw., die Umgebung 
produziert viel Baumwolle. Achmedabad, 116 800 Einw., sehr gewerbfleißig; Seiden 
industrie; Brokat= und Musselinweberei; Metallwaren. Hyderabad, 25 000 Einw., 
am Indus, fabriziert Waffen, Seiden= und Baumwollstoffe. Kurrachi, 53 500 Einw. 
sehr wichtiger Ausfuhrhafen, nördlich von den Indusmündungen; Eisenbahnendpunkt; 
Station für Dampferlinien und für den Telegraphenverkehr nach Europa. Ausfuhr: 
Produkte des Induslandes; in lebhaftem Aufschwunge. Schikarpur, 35 000 Einw., 
am Indus; Handel mit Afghanistan. 
Im Punjab: Lahore, 98 900 Einw., sehr gewerbfleißig. Amritsir (Umritsir) 
135 800 Einw., bedeutendste Fabrikstadt des Pendschab; Shawlsweberei. Multan 
56 800 Einw., lebhafter Handelsplatz. Attok, am Indus, und Peschawer, 58500 
Einw., wichtige Handelsplätze in der Richtung nach Afganistan. Delhi, 154 400 Einw., 
ehedem hochberühmte Hauptstadt der Großmogulen. 
In Kaschmir, einem zwar unabhängigen aber unter britischem Einflusse stehenden 
Reich; Sirinagar, 40000 Einw., Hauptsitz der Shawlsweberei, welche Monopol der 
Regierung ist. Leh, Handel mit Tibet und Ost=Turkestan. 
In den Norwestprovinzen: Agra, 149000 Einw., Hauptmarkt für Baum 
wolle. Cawnpur, 122 700 Einw., fabriziert Juwelier- und Lederwaren. Allahabad, 
143 600 Einw., am Ganges, vorzüglich gelegen, aber herabgekommen. Mirzapur, 
67 200 Einw., am Ganges, Baumwollhandel. Benares, 175 100 Einw., am Ganges, 
heilige Stadt der Hindus, mit blühender Industrie in Gold= und Silberwaren, Baum 
woll= und Seidenweberei und Brokat. Hauptmarkt für Gewebwaren, Perlen, Edelsteine 
und Droguen. 
In Audh (Oude): Luknow, 284 700 Einw., fabriziert Woll= und Baumwoll 
waren, Gold- und Silberwaren. 
In Nepal (noch unabhängig aber unter britischem Einflusse stehend): Katmandu, 
50000 Einw., Handel mit Landesprodukten. 
In der Präsidentschaft Bengalen: Kalkutta, 794600 Einw., politische 
Hauptstadt von Indien; Sitz der Regierung, sowie der großen indischen Geldinstitute 
und Gesellschaften; fabriziert Baumwoll=, Seiden= und Silberwaren; Zentrum des 
britisch=ostindischen Verkehrs; großartiger Seehandel. Dacca, 69 200 Einw., fabriziert 
feine Baumwollwaren. Murschedabad, 62000 Einw., am Ganges; Flußschiffahrt. 
Patna, 158 900 Einw., Haupthandelsplatz für Opium. 
In den Zentralprovinzen: Nagpur, 84 400 Einw., fabriziert Baumwollwaren, 
Brokat=, Woll= und Metallwaren. In der Nähe Kupfer= und Eisengruben. 
In Nisam (Vasallenstaat im Innern): Hyderabad, 200 000 (?) Einw., fabriziert 
Baumwollwaren und Papier; Edelsteinhandel. 
In der Präsidentschaft Madras: Madras, 397 500 Einw., an der Koro 
mandelküste; gefährliche Reede; lebhafter Handel. Exportiert Landprodukte und importiert 
europäische Fabrikate; Sitz mehrerer Geldinstitute. Die Lakkadiven=Inseln, zu dieser 
Präsidentschaft gehörig, exportieren Kokosnüsse, Bast, Muscheln 2c. 
Auf Ceylon: Colombo, 40 000 Einw., mit ungünstiger Reede; Stapelplatz für 
Kaffee und Zimt. Point de Galle, 30000 Einw., am südwestlichen Ufer der Insel 
mit schönem Hafen. Einer der wichtigsten Plätze des Weltverkehrs: Hauptdampferstation, 
wo die aus Europa nach Ostindien und von dort weiter nach Ostasien gehenden Dampfer 
zusammentreffen und Postenaustausch. Auch Export von Landesprodukten. 
In britisch Birma: Rangun, 98 700 Einw., an der Mündung des Irawaddi, 
mit vorzüglichem Hafen und lebhaftem Schiffahrtsverkehr auf dem Irawaddi, Haupt 
platz für den Handel mit dem birmanischen Hinterlande. Akyab, an der Arakanküste, 
Desgleichen Malmain. 
wichtiger Platz für die Ausfuhr von Reis. 
Von den französischen Besitzungen in Ostindien sind nur noch kleine Teile 
Yanaon und Chandernagor, mit zus. 
übrig, nehmlich Pondichery, Carikall 
270 000. Einw., die ersten beiden Plätze sind ungesund und ohne Häfen. Der Handel 
gezogen. An der Küste von Malabar ist 
von Chandernagor hat sich nach Kalkutta 
Mahé, französischer Ausfuhrhafen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer