+ 34
wachsen sehen zum Guten, hier endlich winkt dir Ruhe
in alten kraftlosen Tagen, hier werden die Deinigen
zuletzt dich zur Ruhe bringen.
Wie muß bei solchem beruhigenden Bewußtsein
Wohlstand, Moralität und verhältnißmäßige Bildung
sich
heben! Wie ängstlich wird jeder streben, sich eine Lage
zu erhalten, in der er sich verhältnißmäßig glücklich fühlt,
und die Folge solcher Bestrebungen wird auch Zufrieden
heit der Dienstherrei
n, die jetzt ihrer oft gerechten
Klagen über die Verderbtheit und Schlechtigkeit der
Dienstboten kein Ende wissen. Auch auf die unver
heiratheten Dienstboten würde der glücklichere sichere Zu¬
stand der Tagelöhner von großem Einfluß sein.
Die Kinder wachsen auf da wo sie geboren wurden,
unter den Augen von Eltern, denen das nothdürftige
Brot nie mangelt, die ihrer Lage gewiß sind, und schon
aus Selbstliebe ihren Kindern nur gute Beispiele geben
und aufkeimende böse Neigungen zu unterdrücken suchen,
statt daß verworfene, durch manche Leidensschule gegangene
Eltern solche billigen, in der Hoffnung, daß sie einst zum
hr
Erwerb, sei es auf welche Art es wolle, fühlen können.
In der Regel sind nur glückliche Menschen fromm,
Je tiefer der Mensch beim Mangel
gut und rechtlich:
desto schlechter wird
achter Bildung im Unglück versi
er, besonders wenn er glaubt, daß fremde, nicht eigene
Schuld ihn niederdrückte; und wer glaubt das nicht?
Wer forscht nicht nach drückenden äußeren Verhältnissen,
worauf er sein Schicksal schieben könne? Auch der Ge
bildete schreibt lieber auf des Nachbars Rechnung, was
er selbst verschuldete!