Full text: Archiv für bürgerliches Recht (Bd. 39 (1913))

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Eberly

allgemein und unterschiedlos gesagt, der Spruch sei schlechthin
bindend.
Für anfechtbar halten den Spruch, wenn die Preisrichter
geirrt haben oder betrogen worden sind: Brückmanu'"),
Oertmann"), Oertel'2), Br ummund'-'), .Heuser"),
Schleicher15), K i r ch n e r '^), R a t h ") und Gi l l h a ü s e n '^).
Sie berufen sich meist darauf, daß § 661 Abs. 2 Sah 2 nur von
Verbindlichkeit der Entscheidung, nicht mehr, wie der Erste Ent-
wurf'"), von Unanfechtbarkeit spreche: „verbindlich" bedeute
weniger als „unanfechtbar".
Das halte ich für zutreffend. Gill Hausen weist
noch mit Recht darauf hin, zum Mindesten müsse doch der
Preisrichter das Anfechtungsrecht haben, da er ja garnicht zu
den „Beteiligten" gehöre.
Für unverbindlich wird der Spruch von einer Amtsgerichts-
entscheidung 20), auch von De r nbu r g2*), dann gehalten, tvenn
die Preisrichter gegen Treu und Glauben bei seiner Fällung ver-
stoßen haben.
Für den Fall unzulässiger Herbeiführung des Spruchs —
die nicht immer illoyal zu sein braucht —, ferner für die Fälle
des Irrtums oder an den Preisrichtern verübten Betruges hält
den Spruch K u h l e n b e ck22) für angreifbar. Er leitet das
Anfechtungsrecht, das bestehen soll, wenn die Preisrichter geirrt
haben oder betrogen worden sind — anscheinend ausschließlich
— aus der von ihm betonten Unterscheidung zwischen Angriffen
w) DJZ. 05, S. 856—858.
") R. d. Schdvhh. (3/4.), Anm. 4d zu §661 BGB.
12) Lehre von der Auslobung, Leipz. Diss. 95, S. 63 und Anm. 6.
is) Auslobung, Greifsw. Diss. 98, S. 59 Anm. 2.
") Auslobung, Leipz. Diss. 03, S. 92 und 93 Anm. 1.
lö) Lehre von der Auslobung, Leipz. Diss. 00, S. 42.
16) Auslobung, Leipz. Diss. 03, S. 166, 167.
") Lehre von der Auslobung, Mark. Diss. 03, S. 69.
i«) Preisausschreiben, Marb. Diss. 1910, S. 30, 31.
i») Entw. eines BGB., I. Lesung, §584.
2i) SeusfBl. 65, 135.
21) Das Bürg. R. des Deutschen Reichs u. Preußens (3), §336
Anm. 3.
22) IW. 08, S. 645-647.

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