Full text: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte / Romanistische Abteilung (Bd. 1 (1880))

Zur Lehre vom legatum optionis.

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XXIX.
Ob nun dieser Gegensatz zwischen legatum optionis und
legatum generis von jeher bestanden, ob er sich allmählich ent-
wickelt, vielleicht erst, nachdem die Vorstellung eines Eigen-
thumserwerbs-Acts ohne concreten Inhalt sich entwickelt hatte?
Wir glauben das letztere.
Das BedUrfniss nach Vererblichkeit des Legats und un-
mittelbarem Erwerb desselben für den Gewalthaber mag die
Entwickelung hier noch gefördert haben.
Eine Einsicht in diese Entwickelung gewähren uns unsre
Quellen leider nicht.
Eben so dunkel ist auch noch die innere Entwickelung
des legatum optionis selbst.
War die Auswahl von Sklaven der ursprüngliche Inhalt
desselben? Der Ausdruck servi optio scheint geradezu ein
technischer gewesen zu sein. Ja der Ausdruck optio scheint
xav* i^oxyv die servi optio bedeutet zu haben.
1. 99 de leg. I.
Julianus 1. LXX digestorum. Si domino Stichus legatus
esset et servo ejus optio data, partem dimidiam Stichi dico
ad dominum pertinere, quod possit servus manumissus eundem
Stichum optare.
1. 2 § 2 h. t.
Ulpianus 1. XX ad Sabinum. Data igitur optione si
quis optaverit alienum servum, vel hominem liberum, viden-
dum est, an consumpserit optionem: et puto non consumi.
Allmählich erst mögen andere Sachen Gegenstand des
legatum optionis geworden sein. Daher wohl die Wendungen:
Optionis legatum, id est ubi testator ex servis suis vel
aliis rebus optare legatarium jusserat_Inst. II t. 20 § 23.
...si optare velim servum vel quam aliam rem,
cujus optio mihi relicta est.... 1. 3 § 6 ad exbib. 10. 4.
...sed et si quis optionem servi vel alterius rei
reliquerit, c. 3. § t C. comm. de legatis VI. 43.
Jedenfalls war die optio servi der Hauptfall des legatum
optionis, den auch die meisten unserer Quellenstellen im Auge
haben.

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