Full text: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte / Germanistische Abteilung (Bd. 38 (1917))

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Germanistische Chronik.

Die Kommission erkennt mit lebhaftem Danke an, daß ihr wieder-
um ein sehr erwünschter Geldzuschuß aus den Mitteln der Savigny-
Stiftung bewilligt wurde.
Als der wissenschaftliche Leiter des Rechtswörterbuchs, Hr. Rieh.
Schröder in Heidelberg, um Weihnachten in gewohnter Weise gebeten
wurde, den Jahresbericht abzustatten, lag er bereits an schwerer Krank-
heit darnieder. Seitdem hat ihn, am 3. Januar 1917, der Tod dahingerafft.
So wurde das Rechtswörterbuch, bald nachdem ihm Heinrich Brunners
wache Fürsorge entzogen ward, von einem zweiten nicht minder schwe-
ren Verluste betroffen. Es ist hier nicht der Platz, Richard Schröders
menschliche und wissenschaftliche Persönlichkeit zu würdigen. Aber
die freudige Hingebung, mit der er seine unverwüstliche Kraft in den
Dienst des Rechtswörterbuchs gestellt hatte, dem sein Herz und seine
Gedanken treu blieben bis zuletzt, wird ihm von der Akademie nicht
vergessen werden. Er stand schon in vorgerückten Jahren, als er sich
an das große Werk machte. Aber der glückliche, zuversichtliche
Optimismus, mit dem er sich an die gewaltige Aufgabe wagte, kannte
keinen Zweifel und gab ihm die nie versagende Elastizität des Geistes
und Willens, die ihn alle Schwierigkeiten heiter überwinden ließ. Wie
er mit ungetrübter Siegesgewißheit den Gefahren und Schwankungen
des Krieges sichern Herzens zuschaute, so leitete ihn auch bei seiner
Arbeit am Deutschen Rechtswörterbuch ein frohgemutes Zutrauen zum
guten Erfolg, das er auf alle seine Freunde und Mitarbeiter ausstrahlte:
wie oft haben wir uns bei den erquicklichen Heidelberger Kommissions-
sitzungen an diesem herzhaften Vertrauen erbaut! Hat er die Voll-
endung nicht erleben dürfen, so ist es ihm doch beschieden gewesen,
wenigstens die ersten Hefte des geliebten, treu gehegten Werkes im
Druck abgeschlossen zu erblicken. Brunner und er haben als die
eigentlichen Väter des Deutschen Rechtswörterbuchs zu gelten: ihr
Harne ist mit seiner Geschichte wurzelhaft verwachsen.
An Stelle der Geschiedenen berichtet Hr. Eberhard Freiherr von
Künßberg, der, soweit sein Kriegshilfsdienst ihm dies gestattet, zur
Zeit die Geschäfte und Arbeiten des Rechtswörterbuchs weiterführt,
über den Fortgang des Unternehmens das Folgende:
Bericht des Hm. Eberhard Freiherrn von Künßberg.
Auch im verflossenen Jahre war die Arbeit am Rechtswörterbuche
beeinträchtigt. Der Druck konnte noch nicht fortgesetzt werden. Doch
schreiten die Ordnungsarbeiten vorwärts, und der wissenschaftliche
Auskunftverkehr konnte aufrechterhalten werden.
Verzeichnis der im Jahre 1916 ausgezogenen Quellen:
Das kaiserliche Buch des Markgrafen AlbrechtAchilles: Dr. H. Cre-
bert, München.
Altbayrische Monatsschrift: Dr. Grebert.
Bibliothek des literarischen Vereins, Bd. 35: Admiral Bachem, Heidelberg,..
Köbel, Gerichtsordnung 1528: Dr. Crebert.

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