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Litterator.
Das vorstehend bezeichnete Werk, dessen früher erschienene Theile
im XIX. Bande dieser Zeitschrift (6. A. 8.161 tf.) angezeigt worden
sind, ist mittlerweile mit erfreulicher Regelmäßigkeit fortgeschritten.
Hit dem zweiten Heft des dritten Bandes hat es die Nr. 6912 erreicht,
verzeichnet aber, da die undatirten selbständig gezählt werden, im
Ganzen bereits 7310 Urkunden. Ueber seine Art und Bedeutung braucht
dem früher Bemerkten nichts hinzugefügt zu werden. Die Fort-
setzungen schliesssn sich gleichmäßig und gleichwertig den bereits
besprochenen Theilen an.
Hinsichtlich der gebotenen Texte ist zunächst auf einige Fälle
hinzuweisen ’), wo entweder der handschriftliche Wortlaut nicht genau
wiedergegeben, oder die Beifügung eines Beanstandungszeichens ver-
absäumt worden ist. Das gilt von Nr. 3371 (que bona michi . est
decessa), Nr. 3399 (conficem instrumenta), Nr. 3718 (inter tabernas
panniscidorum), Nr. 3987 (pro compoti pretio), Nr. 4631 (myt
beruen luden, wo natürlich ‘bederuen’ zu lesen und wahrscheinlich
ein Abkürzungszeichen in der Handschrift fehlt oder bei der Wieder-
gabe übersehen worden ist), Nr. 4687 (vor Hillegund für vro H.)
Nr. 4844 (impugnabo für impignerabo), Nr. 4880 (propter vivis et
defunctis), Nr. 5201 (Tidericus de Ham eie für T. d. Hamelen\ Nr. 6035
(Bd. III 8. 320 Z. 7 v. o.: nos für nobis). Sodann sind einige Fälle zu
bemerken, in denen der richtige Text ohne Grund durch Frage- oder
Ausrufungszeichen von den Herausgebern beanstandet worden ist. So
in Nr. 3421 (si predicte [sic!] heredes ne cesse magnum habuerint de
littera, d. h. die Urkunde nothwendig brauchen sollten), Nr. 3534 (wo
das ‘nostro’ zu ‘sub sig.’ gehört), Nr. 3693 (wo das Ausrufungszeichen
statt zu ‘redimatur’ zu ‘intimemo’ hätte gesetzt werden sollen).
Ohne Grund auch ist von den Herausgebern an zwei Stellen der
Wortlaut der sachlich interessanten Urkunde Nr. 3952 beanstandet
worden, die über ein im Jahre 1394 im Gerichte des Sundherreds er-
brachtes Dingzeugniss ausgestellt ist. Acht Männer haben erklärt,
mehrfach gehört zu haben, „quod pater cuju3dam Brennae Chrestiemss
cum consensu fratrum suorum et omnium parentelarum suarum ve[l]
ejusdem heredum aliorum omne jus terrarum predicto Friando infra
ejusdem 4 placiti limites*) dimisit pro nece ejusdem Brennae Chre-
stiemss omne booth sublevando et extorquendo*) ab interficientibus,
prout jura Selandie clamant, et dum interficientes omne booth et jus
sibi fecerant, tunc Erlandus pro morte predicti Brennae faciat et reddat
sibi per presentes quittos et excusatos*) etiam pro omni feythe et
detrimento ammodo adveniente“. Der Vater des Getödteten hat mit
Zustimmung seiner Verwandten seinen Anspruch auf die Todtschlags-
busse dem Erland zur Erhebung und Beitreibung (sublevando et extor-
*) Verdruckt sind in Nr. 3801 (II 8. 364 Z. 1 v. o.) die Worte „in
placito“, in Nr. 4880 (III 8. 91) das Wort „obligamus“. In Nr. 4946 (m
8. 102) war „byvrede“ als ein Wort zu drucken. — *) Vgl. auch Nr. 3918.
3934. 3952. 4104; „inden 4 stokke“ z. B. Nr. 6585. — *) Hierzu ist in der
Ausgabe ein Fragezeichen gesetzt.