Legitimatio per subsequens matrimonium.
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der Kaiser hingestellt.1) „List“ bedeutet aber bei dem
Glossator Klugheit2), so daß also der Sinn der Stelle ist:
Die Kaiser haben alle mögliche Klugheit aufgewendet, um
den Gegensatz zwischen Gesetzesrecht und natürlichem Recht
auszugleichen. Es ist das ein Gedanke, den schon Justinian
ausspricht, wenn er sagt: filios (naturales) restituere naturae
et antiquae ingenuitati . . . neque enim a principio, quando
sola natura sanciebat homines, antequam scriptae provenirent
leges, fuit quaedam differentia naturalis atque legitimi, sed
antiquis parentibus antiqui filii mox, ut praecedebant, fiea-
bant legitimi3) und der dann auch in den Pfalzgrafenpaten-
ten Karls IV. wieder begegnet, worin den Pfalzgrafen das
ius legitimandi et ad primevum statum naturae reducendi,
quo omnes legitimi nascebantur, eingeräumt wird.4) Der
Glossator äußert sich über die Wirkungen der Legitimation
nicht näher, offenbar will er ihr dieselben beilegen, mit
welchen sie das römische Recht ausstattet, er beruft sich ja
auch ausschließlich auf Belegstellen aus dem corpus iuris
Iustiniani.
Ihrem wesentlichen Inhalte nach ist diese Buchsche
Glosse in das unter Herzog Adolf I. von Kleve (1417—1448)
abgefaßte Klevische Stadtrecht übergegangen, nur ist die
vom Glossator mißverstandene Legitimation durch Hingabe
an des Kaisers Hpf als unpraktisch beseitigt:
Doch soe wordt wail een onecht kint echt in tween
stucken. Dat ierste, off die vader die moeder dair nae
toe echten nemen mochte, ind hi si dan neme. Dat ander
is, off die moeder des nit weerdich en is, soe mach oen
die keiser echt geven, in deen doch end soe veer hi an-
ders geen erven en hed.5)
l) So außer Grupen a. a. 0. von neueren Wilda, Der reichsgräfl.
Bentincksche Erbfolgestreit Zeitschr. f. d. R. IV. (1840) 8.287. Siegel,
Das deutsche Erbrecht 8. 32 Anm. 111. — *) Gütige Mitteilung Steffen-
hagens. — *) Novelle 74 cap. 1. Ähnliche Gedanken auch Nov. 89 pr.
u. c. 1. — 4) Vgl. die Pfalzgrafenpatente 1357 Aug. 15 bei Ficker,
Forschungen IV. Nr. 524 8. 539 f. 1369 Juni 6 ebenda Nr. 527 8. 545 f.
und die formula 32 im collectarius perpetuarum formarum des Johannes
de Geylnhusen hg. von Kaiser (Innsbruck 1900) 8. 23f. — •) Steffen-
hagen, Der Einfluß der Buchschen Glosse auf die späteren Denk-