Full text: Kritische Jahrbücher für deutsche Rechtswissenschaft (Jg. 1 = Bd. 1 (1837))

512 Göschei\ Zerstr. Blatt« ans d Hund- rt Uiill'sacteu etc,
bcu wir ans auch an der Kraft erquickt und erhoben, die das
christlich-cinigc Lebensbild so manches Juristen ausströmte, so
konnte doch die Verwunderung nicht geborgen werden, wie ge-
rade die Koryphäen unserer Wissenschaft, „ wenn auch ihre Na-
men in dem Buche des Lebens verzeichnet stehen mögen" 8.73.^,
für uns doch in ihrer und unserer Literatur keine Spur christ-
licher Bezüge ihres wissenschaftlichen Lebens zurückgelassen
haben, ja wir mussten es zuletzt erfahren, dass eine eminente
Persönlichkeit, deren Gcniiitli wir von frommem Christusglauben
durchdrungen erkannten (Thomasins', als Vorkämpfer zur Unter-
scheidung besonderer Gebiete des Rechts, der Moral und der
Religion auftrat. Und* von der Kirche muss zu Allem , was uns
schon früher über ihre Verweltlichung gesagt war, zuletzt noch
die Erfahrung (in den „Dornenstückcu aus der Geschichte des
Eherechts") zahlloser Beispiele, wo beide Mächte sich verbin-
den und unter dem Scheine Rechtens das heilige Recht verwahr-
losen (S. 321.), gemacht und das Geständniss abgelegt werden,
dass auch „die evangelische Kirche nicht die Braut ohne einigen
Flecken" sei VS. 391.'. Die Betrachtung der Wissenschaft aber
scliliesst zwar mit der speculativen Anschauung „der Einheit des
Rechtes und der Moral in der Sittlichkeit, und subjectiv gefasst in
der Persönlichkeit“ (S. 284. ; allein cs muss doch diese Erkeimt-
niss zugleich für eine erst unserer Zeit vorbehaltene erklärt und
diese selbst noch in dem Gegensatz und der Scheidung befangen
bekannt werden. (S. 276. 275.)
Also immer von Neuem und selbst im letzten Resultat wird,
was als ein Seiendes gesucht war, gefunden zwar, aber als ein
Nichtseieudes, und— wie es zunächst erscheint — nur^ als ein
Seinsollendes. — Die überall gesuchte Einheit wird zuletzt ge-
funden — im Gedanken der wirklichen Gegensätze. Die Aufgabe
ist metastasirt.
Aber an dieses erste Glied unseres Resultates schliesst sich
sogleich ein zweites, in welchem die nicht blos negative Bedeu-
tung jener Metastase zum Vorschein kommt
Es ist der Bezug der drei Gebiete, in welchen sich die Be-
trachtung bewegt hat, zu einander, den wir uns vorkustellen ha-
ben. Aus dem Mikrokosmus des Individuum werden wir hinaus-
geführt in den Makrokosmus und durch diesen hineingeführt in
die Wissenschaft. So klar und nothwendig der Zusammenhang
und Uebergang von erster in die letztere Sphäre war in Folge

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