Full text: Zeitschrift für deutsches Recht und deutsche Rechtswissenschaft (Bd. 19 (1859))

Grund- u. Hypotheken-ücher in Frankreich u. Belgien. 231
La vente est parfaite entre les parties et ia propridtd est
acquise h Vacheteur a Vegard du vendeur, d&s qu’on est convenu
de la chose et du prix, quoique la chose n’ait pas cncore et6
Üvrde ni le prix payd. ;
Der Art. 939 sanctionirt sogar die Transcriptio» dei Schen-
kungen von Gütern, die Gegenstand einer Hypothek seyn
können.
In dem von der Gesetzgebungs-Commission ausgearbeiteten
Entwurf des Hypothekengesetzes fand sich (aus dem Art. 26 detz
Gesetzes vom 11 Brumaire des Jahres VII herübergenommen) als
Art. 91 folgende Stelle:
Les aetes translatifs de la propridtd, qui n’ont pas dtd tran-
scrits, ne peuvent pas dtre opposes aux tiers, qui, auraient con-
tractd avec le vendeur et qui se seraient conformds aux disposi-
tions de la prdsente loi.
Die weiteren Artikel deS Entwurfs enthielten verschiedene Fol-
gerungssätze aus dem darin ausgesprochenen Prinzip, Sätze, die
in den Art. 2181. 2182 und 2198 des Code civil zu finden sind.
Merkwürdiger Weise aber kam der Art. 91 selbst nicht in den de-
finitiv angenommenen und promulgirten Tert des Gesetzes, und
deßhalb galt bis zum 23. März 1855 in der Praxis die Ansicht,
die Nothwendigkeit der Transcription zur Uebertragung des Eigen-
thums an Liegenschaften Dritten gegenüber, sei durch den Code
aufgchoben worden. Einige scharfsinnige Ausleger des Code ver-
suchten indessen zu zeigen, der Gesetzgeber habe im Jahr 1804 die
Nothwendigkeit der Transcription nicht aufheben wollen und auch
nicht aufgehoben; es werde dem Art. 26 des Gesetzes vom H Bru-
maire durch das Stillschweigen des Code gar nicht derogirt, son-
dern im Gegentheil derselbe als geltendes Recht anerkannt 30).
Diese Ansicht drang freilich nicht durch, sie veranlaßte aber doch
genauere geschichtliche Untersuchungen über die Frage, ob der Art.
91 absichtlich aus dem Gesetz entfernt worden oder die Folge eines
Versehens, vielleicht einer absichtlichen Escamotage war, so z. B.

30) Diese Ansicht wurde s. Z. von Jonrdan im Bd. IV. der Thdmis p. 481
vertheidigt, dann von Comte; auch sind ihr zugethau Blondeau, Bon-
tean, Valette, selbst Hureaux und Humbert; cf. Revue historique I.
S. 482.

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