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Einladung zur Subscription auf eine vollständige Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen
Einladung zur Subscriptio»
auf eine
vollständige Geschichte
der
Pfalzgrafen von Tübingen,
nach
meist unge-ruckten Quellen, nebst Nrkun-endnch.
Ein
Beitrag zur schwäbischen und deutschen Geschichte
von
Dr. L. Schmid,
Hauptlehrer an der Real-Anstalt zu Tübingen.
Näherer Nachweis über das Werk.
Die Pfalzgrafen von Tübingen (von Schwaben) gingen von
einem der mächtigsten Gaugrafen-Geschlechter Schwabens aus, das
urkundlich bis in die Mitte des zehnten Jahrhunderts, mit großer
Wahrscheinlichkeit aber auf das Geschlecht der Bertholdsbaar-Grafen
(achtes Jahrhundert) zurückgeführt werden kann.
Die Grafen und nachherigen Psalzgrafen von Tübingen spre^
ten schon unter K. Conrad II. und K. Heinrich IV., vornehmlich
aber unter den Hohenstaufen, eine Rolle von politischer Bedeutung.
In dem hohenstaufischen Zeitraum eröffnet sich namentlich das Feld
ihrer Thätigkeit, und das reichhaltigste Urkundenmaterial ihrer Ge-
schichte fällt in diese Periode und in die des K. Rudolf von Habs-
burg, daher die Bedeutung derselben für die ältere schwäbische und
deutsche Geschichte.
Noch in späteren Jahrhunderten, nachdem ihr reiches Besitzthum
längst vornehmlich an die Häuser Montfort, Helfenstein, Hohenberg,
Württemberg, Eberstein und an die von ihnen gestifteten Klöster
übergegangen war, sehen wir Nachkommen der^ ehemaligen Pfalz-
grafen von Schwaben aus verschiedenen Schauplätzen auftreten.
Dem Besitzstand nach ist das Haus der Pfalzgrafen von
Tübingen nach dem Abgang der Welsen in Schwaben das Erste
und Reichste. An ihre meist arrondirten Besitzungen im heutigen
Königreich Württemberg, die sich über 14 Oberämter nach der ge-
genwärtigen Eintheilung desselben erstreckten, reihten sich andere, die
heut zu Tage in den königlich-preußischen hohenzollernschen Fürsten-
thümern, im Großherzogthum Baden, Königreich Bayern, Vorarlber-
gischen, in der Schweiz, und selbst im fernen Großherzoathum Hessen
liegen. — Ihre Geschichte ist ein Beitrag zu der Bestimmung der
Gaue und Grafschaften, und in Beziehung auf alte Topographie nicht
blos für Württemberg von Interesse. '
Die Familie der Pfalzgrafen kam im Laufe der Jahrhunderte
in verwandtschaftliche Beziehungen zu dem alten mächtigen
Hause der Bregenzer Grafen, zu den Welfen, Hohenstau-
fen, den Grafen von Zollern, Hohenberg, Urach, Wir-