Full text: Themis <Göttingen> (N.F. Bd. 1, H. 2 (1840))

übet praescriptis verbis. 411
Fidekcommissar die den onerirten' Legataren zur Last fallenden
Abzüge ex ratione Falcidiae anerkennen muß und nie ein
Mehreres in Anspruch nehmen kann, als den Onerirten ver-
bleibt. Daß nun aber jene in factum actio eine civilis
sey, erhellt daraus, daß das Vermächtniß den Honorirten
nur sub lege ausgezahlt wird, nämlich unter der Voraus-
setzung der unverletzten --Ouärtk'' Falcidiä;'^ rv'aS 'analog auch
da gilt^, wo es, wie hier, einer Auszahlung wegen der
von den Honorirten schon bei Lebzeiten der.^Erblasserin erwor-
benen Rechte auf Rückforderung der Dos ou5 ber Stipulatio
nicht bedarf; zumal auch die Erblasserin ihre DotalAnsprücke
auf ihre Söhne nur unter gleicher Voraussetzung der freien
Quarta ihrer Erben übertragen hat.
Dagegen kann nun aber nur eine gewöhnliche prätori-
sche in factum actio unter andern in dem von Paulus,
lib. 32 ad edictum ,75) vorgetragenen Falle angenommen
werden, wo nämlich ein Curator bonorum in Auftrag der
anwesenden Gläubiger, welche sich für die einzigen
Gläubiger hielten und daher nicht den Animus negotii ge-
rendi hatten, das insolvente Vermögen veräußert, das Geld
aber nicht abgeliefert hat, und nun die abwesenden Gläu-
biger die anwesenden dieserhalb belangen. Denn hier steht

175) L. 22, §. 10 D. 17, I, Mandati vel contra: Si cu-
rator bonorum venditionem quidem fecerit, pecuniam au-
tem creditoribus non solverit, Trebatius, 0lilii,8, Labeo
responderunt, his, qui praesentes fuerunt, competere ad-
versus eum mandati actionem, his autem, qui absentes fue-
runt, negotiorum gestorum action« esse. Atquin si prae-
sentium mandatum executus id egit, negotiorum gestorum
actio absentibus non est, nisi forte adversus eos, qui man-
daverunt curatori, tanquam si negotia absentium gesserint;
quod» i quuin jscf li cred i to res se esse ex is iimarent,
id mandaverint, in factum actio absentibus danda
est in eos, qui mandaverint.

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