Full text: Themis <Göttingen> (N.F. Bd. 1, H. 2 (1840))

- oder praescriptis verbis. 107
■ stipulatas ab eo non es, adversus eum petitionem
per in factum actionem habes.
Hkef liegt nämlich zunächst em Fall des Facio, ut des
vor, d^r schon als solcher keine civilis actio zuläßt. Dem-
nächst kommt aber in Erwägung, daß eine Conventio zwi-
schen dem Dominus und seinem Servus überall keine civi-
lis obligatio *66), n?of)l aber eine durch Jntercessionen zu
sichernde naturalis obligatio ju begründen permag167).
Dieses läßt nun auch die Möglichkeit zu, daß der Prator
diese durch die erfolgte Manumission bekräftigte Uebereinkunft
Nack Analogie des incertus contractus durch eine Actio,
und zwar eine utilis praescriptis verbis actio,
welche jedoch hier schlechthin als in factum actio bezeich-
net ist, schützen kann. Daß letztere nicht die wegen wider-
rechtlicher Beschädigung stattsindende prätorische in fa-
ctum actio sey, erhellt nicht nur aus der auch hier eintre-
tenden Bezugnahme auf die Stipulatio, sondern insbesondere
auch daraus, daß nur sehr uneigentlich von einem wider-
rechtlich erlittnen Damnum die Rede seyn könnte, wenn der
Dominus durch die Verheißungen seines Servus zur Manu-
missio desselben veranlaßt worden ist; es auch unzulässig er-
scheint, dem Dominus eine Klage gegen den freigelassenen
Servus aus dessen vor der Manumissio verübten Widerrech t-
lichkeiten einzuräumen lfi9). —

166) Cfr. Impp. Severus et Antoninus, I. 1 C. 4, 14.
167) Javolenus, lib. 11 ex Cassio, 1. 104 D. 45, I, de
V. O.: Cum servus pecuniam pro libertate pactus est, et ob
eam rem reum dedit, quamvis servus ab alio manumissus
est, reus tamen recte obligabitur,
168) Nur gegen den »qui bona fide mihi serviebat« fand später
eine Klage wegen Damnum injuria datum statt, und zwar iheils
eine besondere prätorische in factum actio, jedoch nur wegen Do-
lus, iheils die allgemeine Actio legis Aquilia« auch wegen Cul-
pa. Cfr. 1. 12, §« 6; 1.13 D. 40,12, de liberali causa.

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