Full text: Themis <Göttingen> (N.F. Bd. 1, H. 2 (1840))

oder praescriptis verbis. 403
Gegner später die Einerndtung der Früchte nicht gestattet,
wegen mangelnder positiver Lhätigkeit desselben, zwar keine
auf Schadensersatz gerichtete gewöhnliche prätorische in fa-
ctum actio, wohl aber eine Doli actio begründet.
Uebrigens versteht es sich von selbst, daß dieses Säen auf
fremdem Boden zum eignen Nutzen nicht mit dem obigen
Bauen in Auftrag des Grundherrn verwechselt werden darf;
da nur dieses, nicht aber jenes als Mandato des Grund»
Herrn geschehen aufgefaßt werden kann, indem Operas illi-
berales, wie oben bemerkt, nur wenn sie grati« zum
Besten des Dominus unternommen werden, als Mandate
geschehen, anzusehen sind.
Nach dieser Entwicklung des Wesens der Actio praescri-
ptis verbis wird es nun nicht schwierig seyn können, zu be-
stimmen, ob die in einzelnen Stellen schlechthin genannte in
factum actio eine civilis, oder praetoria sey.
Folgende Stellen kommen besonders in Betracht: Ul-
pianus lib. 1 ad edictum Aedil. curul.J39) schreibt:
In factum actio competit ad pretium recupe-
randum , si mancipium redhibitum fuerit , —
caeterum nisi fuerit redhibitus, deficit ista actio,
etiamsi nudo consensu placuerit, ut redhibeatur;
conventio ergo de redhibendo non facit locum
huic actioni, sed ipsa redhibitio.
Jnhem der Käufer die gekaufte mangelhafte Sache dem Ber-
kaufer zurückgibt, und solcher sie annimmt, verpflichtet Letz-
terer sich Ke zur Zurückzahlung des früher empfangenen Kauf-
geldes; so daß hier ein Fall des do, ut des vorliegt,
und jene in factum actio offensichtlich die civilis oder die
praescriptis verbis actio ist.
Wenn Paulus lib. 2 ad edictum168) bemerkt:

159) L. 31, §. 17, 18 D. 21» 1, de aedilitio edicto etc.
160) L. 6 D. 18, 5, de rescindenda venditione.

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