Die deutschen Reichskriegssteuergesetze usw.
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Leistungen verweisen, die in der Matrikel als solche der
darin genannten Reichsglieder, reichsunmittelbarer und
reichsmittelbarer, namhaft gemacht waren. Der zweite
erinnerte wahrscheinlich daran, daß etwevil epte eptissin
probste prelaten stifte dechan und capitel uf den landen mit
aller pfafheit die dorin gehören und auch etliche herren rittere
und knechte nit genennet noch angeslagen sind und der man
ouch nit hie genennen konde. Er setzte dann fest, daß ein
iglicher apt eptissin probst prelat dechan capitel und andere
pfafheit und ouch ein iglicher graf herre rittere und knechte
den hundertsten pfennig geben sollen von allen iren gulten
renten und gefellen und alle die iren den hundertsten pfennig
von iren gutem sie sind ligund oder farende, das ouch ein
teglichen kriege eyn gancz jar wider die keczer, die zu Behem leyder uff-
erstanden sind, und ouch eyns czugs was yederman im ganczen reijche
dorczu stewren sol, gefaßt worden. Alle hätten es übernommen, denselben
anslag leyden und den zu volforen. Da aber ettlicher preleten greven herren
ritter knechten und stete und ouch closterfrawen und süßt geistlicher persone
vergessen ist, so solle der Graf allen preleten ebbten ebtissen graven herren
ritter knechten und bürgern, den in sunderkeit nicht geschriben ist, . . . von
Ulm anczuheben biß gen Truhendingen (Wassertrüdingen zwischen
Dinkelsbühl und Weißenburg im Nordgau) und den ganczen stryche
auß unden und oben und doneben den hundersten pfenning ansiahen und
von allen iren zinsen renten nuczen feilen und diensten von hundert pfen-
ningen eynen nemen, was dann burger und gebauren ist von aller irer habe,
farund und lygund, ouch von hundert pfenningen eynen vordem einbrengen
und nemen. Ungehorsame sollen in schwerer Ungnade der Kirche, des
Königs und der Kurfürsten sein, ihre Güter und Lehen verlieren. Alle
geistlichen und weltlichen Personen, was wesens die sein, werden zur
Zahlung an den Empfänger der königlichen Vollmacht oder die von ihm
Beauftragten angehalten, wann dasselb gelt nicht anderswohin gewant
sol werden dan gen die vorgenanten keczer, zumal da soliche dinge die
ganczen Icristenheit antreffen; ebd. VIII, 8. 175 n. 153. Beide Vollmachten
decken sich nicht im Wortlaut, aber im Inhalt der Bestimmungen, die
ihrerseits wieder dem Text des Geldsteuergesetzes angepaßt sein werden.
In einer Vollmacht endlich für Bernhard I. von Baden zur Eintreibung
des 3. Pfennigs von den Juden d. d. 1422 September 11 erwähnt Sig-
mund, daß er mit den Kurfürsten, vielen anderen Fürsten, Grafen,
Herren, Rittern und Knechten über einen Anschlag sich geeinigt habe
und darüber, was ein iglicher kurfurste fürste grafe herre ritter knecht
und stat und ouch epte und ander geistliche personen darzu dienen und zu
sture kommen sollen; es sei billig, das nieman überhöht ußgelossen noch
übersehen werde zu solichen Sachen zu helfen, das die zu einem guten ende
kommen; ebd. VIII, S. 176 n. 154.