Full text: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte / Kanonistische Abteilung (9 (1919))

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Rudolf Schaefer,

scripturae, exempla ex eadem, et rationem1) an. Testi-
monia sunt partim generales et communes sententiae Apo-
stoli 1. Cor. 7, 17—20: Unusquisque in qua vocatus est voca-
tione, in ea maneat2), partim specialia et singularia Christi
monita de perseverantia in officio Matth. 10, 22: Qui perse-
veraverit ad finem, salvabitur.3) Luc. 9, 62: Qui manu ad
aratrum admota respexerit, non est aptus ad regnum coe-
lorum.4) Apoc. 2, 10: Esto fidelis usque ad mortem et dabo
tibi coronam vitae.5) Exempla probata sunt Prophetarum et
Apostolorum et aliorum, qui munus suum non ante reli-
querunt, quam cursum suum consummaverunt, ut de se
praedicat Apostolus6) 2. Tim. 4, 7. Ratio ex oppositis sit
haec: Vocare et ingerere se ipsum, non est liberum et lici-
tum. Ergo: Nec abdicare et relinquere semel susceptum
Ministerium est liberum et licitum. Valet consequentia ex
eo, quod, quorum est vocare, eorum etiam est dimittere.7)
1) Bei Dedeben 1. c. nr. 9 8.788f. Dazu noch Balduin, Tractat,
de casib. conscient, ed. posth. 1628 lib. IV cap. 5 cas. 3.
*) 1. Cor. 7 handelt von der Ehe, v. 10 ff. von der Ehescheidung,
die durch die Trennung des nichtchristlichen Eheteils erfolgt, die nicht
notwendig ist, sondern nur freisteht, so daß deshalb kein Streit zu
entstehen braucht, denn „im Frieden hat uns Gott berufen“ v. 15.
Wer bei seiner Berufung durch Gott Jude war, der halte an der Be-
schneidung, wer als Heide durch Gott berufen wurde, braucht nicht
erst Jude zu werden. V. 16 ff. Auf das eine oder andere kommt es
gar nicht an, sondern darauf, „Gottes Gebote zu halten“. Wer Sklave
bei seiner Berufung durch Gott war, der strebe nicht nach seiner Frei-
heit. Ein jeder bleibe in dem Beruf, den er bei seiner Berufung
hatte. V. 19 ff. Dies Wort des Paulus kann also nicht speziell auf die
Berufung zum geistlichen Amt bezogen werden, denn ein Geistlicher
wird doch durch seine Berufung zum Amt nicht erst Christ.
3) Diese Verheißung bezieht sich nicht speziell auf das Bleiben
eines Geistlichen auf einer Stelle, sondern es durfte keiner wegen
Krankheit, die ihn an der Amtsausübung hindert, pensioniert werden.
*) Dies Wort Jesu ist an einen gerichtet, der nicht mit seinen
alten Verhältnissen brechen will, könnte also etwa auf einen Geist-
lichen bezogen werden, der seinen Beruf aufgeben will, aber nicht aut
einen, der ihn behalten und nur an anderer Stelle ausüben will.
®) Siehe Anm. 3.
*) Der Apostel spricht von seinem Lebensberuf überhaupt, den
er aber doch nicht an einer einzigen Stelle zugebracht hat.
7) Dieser Satz ist, wie vorhin gezeigt, in dieser Allgemeinheit
falsch; er wäre nur richtig, wenn die Kirchenbehörde ganz allein zu

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