Das c. Quia frequenter.
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de electione offenbar ganz unbekannt waren — vgl.
Coccini p. 118, 119: Non omittendum tamen censeo Inno-
centium fecisse constitutionem persimilem1) super Romani
Pontificis electione, quae circa duas tertias suffragiorum
partes cum Alexandri III. constitutione concordat, insuper
vero statuit cardinalem, qui imminente Pontificis obitu ab
electionis loco discesserit2), pro illa vice eligendi pote-
state privandum. Hanc constitutionemmanuscriptam
solummodo vidimus, quare summopere ambigendum,
an sit constitutio perfecta. Et si tunc fuissent in usu
Regulae Cancellariae, potius Regulam (!) Caneellariae
quam constitutio foret iudicanda, cum non habeat Datam
. Quatenus vero ista fuisset constitutio, cum
non habeat Datam, non videtur perfecta. Utcumque
tamen sit, hic illam per extensum inseremus et est
tenoris sequentis3).
Als endlich unter Gregor XV. die Konklavereform
mit vollem Ernste in Angriff genommen und in der Bulle
Aeterni patris filius vom Jahre 1621 zum Abschlüsse ge-
bracht wurde, blieb bei den Beratungen die Arbeit Pinellis
x) Im vorhergehenden (p. 117, 118) wird nämlich das Papstwahl-
gesetz Alexanders III. behandelt — auffallend ist, daß Coccini hier
die in der Glosse zum c. Licet 6. X de elect. (I, 6) v. Nullatenus aus-
gesprochene Forderung, daß das „brachium seculare“ gegen die keine
Zweidrittel-Majorität erzielenden Kardinäle einschreiten und letztere bis
zur Beendigung der Wahl gefangen halten soll, als eine Vorschrift
Alexanders III. und des dritten Laterankonziles hinstellt. (Vgl. hierzu
auch oben S. 36, Note 1.)
2) Die Ausdrucksweise Coccinis ist hier ungenau; die Stelle des
c. Quia frequenter, welche er hier wiedergeben will, hat doch gerade
den Fall im Auge, daß ein Kardinal nach dem Tode des Papstes
„electione instante“ sich entfernt.
3) Hier folgt der uns schon bekannte interpolierte Text; sowohl
die Stelle, welche in bestimmter Tendenz eine von der mittelalterlichen
Vorlage abweichende Fassung erhalten hat („statutis.expectatis“),
wie die sonstigen Besonderheiten dieses Textes (vgl. oben S. 95 und
Note 1, 3, 4) kehren hier unverändert wieder. Statt „cessante
scismate“ finden wir auch hier „cessante discrimine", statt „privabit“
wieder „privavit“; dies sind jedoch Abweichungen, die wohl nur der
mangelhaften Sorgfalt, mit welcher die Abschriften besorgt wurden,
auf Rechnung zu setzen sind. (Hierzu auch oben 8. 117 und Note 1 das.)