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II. f. 31. Vasalli delinquentis, licet ad
agnatos quandoque pertineat, filius ta-
men ad id nullatenus aspirabit, nisi id
iterum a domino licite acquirit sibi grati, m
faciente, p ^
II. f. 26. Si vasallum culpam com-
mittet, propter quam feudum amittere de-
beat, neque filius neque ejus descen-
dentes ad id feudum revocabuntur, sed
agnati etc.
III. f. 39. Factum fratris in feudo paterno
non nocere.
Es finden sich in allen diesen Gesetzstellen, so wie in
dem lombardischen Lehnrechte überhaupt, die Agnaten
(agnati» propinqui) den Söhnen des Vasallen und
seiner Nachkommenschaft stets gegenübergestellt, und dieser
Umstand ist besonders wichtig für des richtige Verständ-
nkß mancher streitigen Stellen, wohin besonders II. f.
45. gehört.
Die angeführten Dispositionen II. f. 29. pr. II.
f. 26. 54. und II. f. 50., so wie unzählige andere,
lassen darüber gar keinen Zweifel,' daß dem Vasallen
wirklich eine sehr umfassende Disposition über das Lehn
zustand, die sich ebensowohl auf Verfügungen unter Le-
bendigen, als für den Todesfall erstreckte. Es ist von
beliebigen Veräußerungen ausdrücklich die Rede, die nur
durch den Consens des Lehnsherrn und durch das ding-
liche Anrecht der Agnaten beschrankt sind, bei denen
aber eines Anrechtes der Söhne gar nicht gedacht
wird. In f. II. 50., dem Sitze für die gesetzlich an-