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atzten KönigsbanneS auch in Sachsen 60 Schill, für jedes
Stück Wildpret.
Auch die RechtLbücher des Mittelalters nennen^noch Len
Satz von 60 Schill, als Strafe LeS verletzten Forstbannes
Der Sachsenspiegel, bei Gelegenheit, wo er der Dannsor-
sten gedenkt, sagt: „Sve so hirbpnnen wiltveit, die sal wedden
des Koninges bann, dal sin sestich schillinge63)." Jedoch
gibt es auch Beispiele, daß dergleichen Frevel mit unverhält-
nißmäßig höheren Strafen gebüßt werden mußten. Wir
haben schon oben (14.) gesehen, wie der merovingische Kö-
nig Guntram einen Jagdfrevel mit dem Tode bestrafte; in
Böhmen that man 1045 desgleichen^) und im Forste zu
Dreieich strafte man 1368 die Verletzung des Bannes uri.
dem Verluste einer Handle). Galeazzo Sforza, Herzog von
Mailand zwang einen Bauern, der einen Hasen gefangen Die-
sen mir Haut mH> Haaren auszuessen. Erzbischof Michael
von Khienburg zu Salzburg ließ 1560 „einen armen Mann —
der einen Hirschen, so ihme zu Schaden gangen, niedergemacht
und mit den Seinigen gegessen, in die Hirschhaut steckcnj,
auf dem Markt jagen und von den Hunden zerreißen'; da-
rauf er aber des anderen Tags, auf der Jagd, vom Pferd,
durch eine jähe Krankheit gefallen und umkommen ist66)«.
Auch der Geldbetrag der alten Königsbannstrafe wurde spä-
ter von einzelnen Kaisern beliebig erhöht. So verpönte Lo-
thar H. 1132 die Verletzung des dem Kloster Walkenried
verliehenen Wildbanns mit 100. dann 1136 die des Kloster
63) Sachsenspiegel V. 2. Art. 61.
6I) Luil ewig reliquiae manuscriptac XlLp* 51. wo Herzog
Bratiölaw einer Kirche unter anderen schenkte: ei alium
virum-propter iurtivain venationem similiter patibulo
adjudicatum.
6->) St isser Forst- u. Jagdhistorie der Deutschen 2te Ausi,
v. Franke Beil. IS. S. 5. gibt die bezügliche Stelle des
Weißthums.
66) pfe H ing er Vitriar. illustr. 111. p. 1438. (Sfl find
daselbst noch andere empörende Strafen, womit Geringe die