7.
Die Uebertragung des Nießbrauchs
Von von Blume
V.
Die Uebertraguilg des Nießbrauchs.
Von vr. von Blume, Privatdocenten in Göttingen.
Altehrwürdiges Dogma des gemeinen Rechtes ist: der
Nießbrauch ist unübertragbar, aber seine Ausübung kann über-
tragen werden *).
So lehrte man einst auch die Unübertragbarkeit der Ob-
ligation und bot als Surrogat die Uebertragung ihrer Aus-
übung. Aber während in der Cessionslehre das alte Dogma
für die Praxis beseitigt, für die Theorie zum Mindesten stark
erschüttert ist, steht es in der Lehre vom Nießbrauch noch heute
sonder Wanken.
Zwar ganz unangefochten ist es nicht geblieben. Zuerst
1) Vgl. Windscheid, Die actio, @. 135 ff.; Muther, Zur Lehre
von der römischen actio, S. 102 fl.; Arndts in der Gießener Zeit-
schrift, N. F. vin S. 96 (in den civilistischen Schriften IS. 190); Kuntze
in der Heidelberger Krit. Zeitschrift, II S. 256; Schönemann, Die
Servituten, S. 65 ff., und sämmtliche Lehrbücher, insbesondere: Vange-
row (VII. Aufl.) I 8 344 Anm. 3; Puchta (XII. Aufl.) § 178
Anm. i, § 181 Anm. c; Brinz (II. Aufl.) I S. 778; Arndts (XIII.
Aufl.) tz 179; Dernburg (iv. Aufl.) i § 246t>; Windscheid (vii.
Aufl.) i § 205. Ich werde die genannten Lehrbücher und die Schriften
von Schönemann und Elvers (Römische Servitutenlehre) mit den
bloßen Autorennamen citiren.
XXXIV. N. F. XXII.
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