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Beitr. aus nord. Bibliotheken.
Die stat beuelen, den gueden.
Gemein gelt liauwe hueden.
Xnde keren czer meister baten.
Zu vruende halden die vmbsatenJ
Dat recht halden al geliehen
So wael den armen, als den riehen.
Vast czo halden ir Statuten.
Inde die quaden werfen uten.
In de getruwe syn iren heren.
Dat is der alder wyser leren.
Inde waer ein gebrechen van desen Sachen
Dar steit die Stat gerne mit yngemach.
Qui plus vult zeren. quam suum ploech kan geren,
Tunc sequitur Stelen, et postea der galgen beuelen.
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Auf der Rükseite dieses Blattes ist ein alter Mann
gemalt der hölzerne. Keile oder Klöpfel schnizt .und einen
derselben mit dem Auge visirt. Darunter steht:
Hye voir doe man recht vant.
Doe waren myne werk bekant.
Nu man des rechten nie me ingeert
Des is myne wyninge balde vertzert
Des sitz ich arm. man nact inde blöis.
Ich lyde lionger vrost inde kalde grois.
Auf dem ersten Blatt, des Sachsenspiegel war, wie aus
einer noch vorhandenen Überschrift ^Paefs” ^Keyser” her-
vorgeht, wahrscheinlich der Inhaber des weltlichen Schwer-
tes abgebildet, wie er dem geistlichen Herrscher den Steig-
bügel hält: die Hälfte dieses (Pergament-) Blattes ist her-
ausgeschnitten, wie auch die Hälfte des ersten Blattes des