Full text: Journal für Gesetzkunde und Rechtsgelehrsamkeit (Jg. 2, Bd. 1 (1805))

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feen, sprechen vor unseren Gerichtshöfen und sitzen in
unfern Tribunalien. Die Reichthümer des Geschmacks
umgeben euch allenthalben; suchet sie euch eigen zu
machen. Suchet die Regeln des guten Geschmacks in
den Werken, welche er hervorgebracht hat. *•
Lernet von der Weisheit zu sprechen, wie Paskal,
von der Geschichte wie Bosiuet, von der Geometrie
wie d'Alembert, von der Gesetzgebung wie Mon-
tesquieu. Lernet die Beredsamkeit der Mahlerei von
der Madonna von Raphael, von dem Belisar von.
Gerard, von demBonapartevonDavid. Ver-
gleicht den L a ocoon von Virgil mit dem Marmor-
der euch in dem Louvre anspricht, Ra ein e'6 rüh-
rende Phädra mit der erschrecklichen Phadra von
Guerin.
„Möge' euer. Gedächkniß sich bereichern, und euer
Geschmack sich bilden nach den poetischen Schönheiten
der drei Blinden Griechenlands, Englands und Frank-
reichs: Homer, Milton und Delille.
„Aber vor allem hütet euch vor den modernen De-
klamatoren ; hütet euch vor ihren Vorurtheilen und
glaubet nicht den Verläumdern des i9ten Jahrhun-
dertö, die nur darum von dem guten Geschmack spre-
chen, um die irre zu leiten, welche ihn aufsuchen, nur
darum von der Litteratur, um ihren Anhängern den
Muth zu benehmen, und von den.schönen Künsten,
um ihre Verehrer zu erniedrigen."

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