Full text: Rheinisches Museum für Jurisprudenz (Jg. 2 (1828))

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L. 2. C. Theod, dejnoffic. dotibus. Constantius A.
et Julianus CPomponiano.
»Dote ab uxore marito data, filios ex priori matri»
monio, si neque ultra dodrantem, neque in fraudem
legis Papiae constituatur, de hac repetenda nullam
constat habere actionem.«.
Die Constitution ist eben weil die Lex Papia da vorkommt,
die Justinian aufgehoben hat, in seinem Codex nicht mit
anfgenommen worden. Dieses Gesetz, unter August, hatte
, bekanntlich vorgeschriebe», daß Eheleute nur eine decima,
oder doch nur einige dedmas partes Einer aus dem Nachlaß
des Andern sollten erhalten können , und nur unter gewissen
Voraussetzungen sollten sse gegen einander solidi capaces
feyn. Nun konnte man denken, eine Frau könne nicht bey
Eingehung der Ehe ihr ganzes Vermögen zur Dos geben, da
darin regelmäßig eine Umgehung der hex Papia läge. Starb
die Frau am Tage nach der Hochzeit, so behielt der Mann
ihre ganze Dos, und so wäre sse in fraudem Legis solidi
capax gemacht worden, wenn sse es gleich sonst nicht gewe-
sen wäre. Allein jene L.ox Julia wollte die Ehe befördern,
und so wäre durch eine solche Strenge -grade hintertrieben
-Wörden, was man doch erleichtern wollte. Und so nahm man
chier bloß da eine Umgehung des Gesetzes an, wo die Frau recht ei-
gentlich um daö durch Dos zu bewirken, was sse durch Te-
stament nicht konnte, z. B. auf ihrem Todbett, die Bestellung
vorgenommen hatte.
Regelmäßig aber ließ man die Erstreckung der Dos auf
das. ganze Vermöge» zu e). Paulus beruft sich dabey auf das
Beispiel einer Conventio in manum, nicht deswegen etwa,
'weil hier auf eine andre Art das ganze Vermögen Dos
würde, sondern weil hier ohne Dotis Constitutio schon nach
dem Recht bewirkt wurde, was dort durch die reiche DoS,.
nämlich daß der Mann alles durch de» Tod der Frau bekam,
was diese jemals hatte und erwarb.
*) L. 4- C. J. de iure dot. Alex. Sever. Nulla ’ lege prohibitum,
est, uniyeraa bona in dotem marito feminam dare. '

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