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ständigste; Hotomanus so wie Brissonius sind dakirt
reichlich geplündert worden, obwol ohne Auswahl Und Vdll»
Müdigkeit ").
Indem wir nuttmehr diejenigen Herausgeber in's AugS
faßen, welche das Werk des Brissonius mit eignen Zur
gaben ausgestattet haben, so können wir in Beziehung aUf
3'. O. Tabor und I. A. Itter unsre Betrachtung sehr in's
Kurze zieh«. Die Zusätze beider, von denen iüdeß die des
zuerst genannten Editors an Zahl Und innerm Gehalt die
des andern bei weitem überwiegeU, haben, insoweit sie voN
einiger Erheblichkeit sind, theils die Einschaltung von Aus»
drücken, welche Brissonius übergangen, theils die Ergän»
zung einzelner Bedeutungen der bei diesem AUtor schon vor-
kommenden Worte, theils endlich die Anführung einiger Litera»
tnr zum Behuf der genauer» Erklärung minder gangbarer
Bezeichnungen, zum Gegenstand. Daß in allen genannten
Beziehungen diese Herausgeber nur auf die-Bildung von Zu-
sätzen aus dem Material andrer, nicht einmal überall benann-
ter, Autoren ausgegangen sind, ohne auf Beiträge aus eignen
Mitteln Bedacht zu haben, mag hier nicht besonders gerügt
werden, indem wir uns füglich auf die Erörterung beschrän-
krn können: ob diese Editoren die Auswahl des, aus fremden
terminologischen Forschungen ihnen dargebotenen, Materials
mit Einsicht und Genauigkeit getroffen, ob sie dabei eine Ue»
brreinstimmung mit dem Plane des Brissonius bezweckt
und erreicht, auch wol gar die von demselben gegen seinen
eignen Plan begangenen Verstöße verbeßert haben? Die ge»
wißenhafte Beantwortung dieser Punkte gewährt keine, das
Verdienst der genannten Gelehrten besonders hoch stellende, Re-
sultate. Daß denselben die Ueberzeugung von der Zweckmä-
ßigkeit der Benutzung des Hotomanschen commentarius
43) Diese Ausstellungen gegen das Werk des Calvinus findet
man bereits zur Sprache gebracht in J tter'S Ausgabe von des Brest
sonins Lexikon. kraelat. Francof. 1083.