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Tes/amentu/n'... Dasumii) der Name des Testators ist
abgeschlagen, sein Gentr'lennamen ist wahrscheinlich Dasu-
mius gewesen: denn Zeile34 wird eine Liberta des Testa-
tors DasumiaSpche genannt. Daß diese eine L i b e r t a sey,
ist daraus zu folgern, daß sie N u r r ix war, die N utr i ces aber
wurden ans den Sklavinnen genommen, und von guten Herrn
später freigelassen: unter den Libertis kommt sie Z. 46 vor.
Z. i. der Anfang des Testaments wird sich schwerlich auf
sichere Weise ergänzen lassen, mit der Erbeseinsetzung scheint
der Testator, wie es gewöhnlich geschah, nicht begonnen zu ha-
ben. Vielleicht fieng die Urkunde mit einem kurzen Vorwort an,
ähnlicher Art wie es bei Suetonius im Leben von Tibe-
rius Kap. 23. und in der l^. ult. D. de hered.inst. sich findet,
und dieses kann alsdann etwa so gelautet haben: Cum sit re-
ctum praestare amicis officia post fata> super re mea ita
lego. Dies stimmt auch mit der wahrscheinlichen Breite,
(vgl. Anmerk, zu Z. 4. u. 5.).
Von Z. 2 — 12 folgen die Erbeseinsetznngen und Sub-
stitutionen.
Z. 2. u. 3. Nach amicus rarissimus stand der Name des
Erben mit der Titulatur vir clarissimus oder dergl., deren
damaliger Gebrauch aus Plinius Briefen erhellt.
Haeres esto si se nomen meum latarum promiserit) Die
einzige Formel einer heredis institutio sub conditione nomi-
nis ferendi, welche bekannt ist. Die Erbeseinsetzung unter die-
ser Bedingung und die adoptio per testamentum halte ich mit
Hugo*) für verschieden. Dirksen?) ist anderer Meinung
über diesen Punet. Ich kann mich hier nicht auf diese Contro-
verse einlassen, nur das muß wogegen Dirksen bemerken, daß
mir D iocassius s) im vorliegenden Falte nicht von dem Ge-
5) Geschichte des R.R. bis auf Just. Zehnte Ausi. S. 448. N. 2.
2) Versuche zur Kritik und Auslegung der Quellen des R. R- S 73.
3) Lih. 44. c. 35.