Full text: Rheinisches Museum für Jurisprudenz (Bd. 5 (1833))

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XI.. Brand iS
an einen bestimmten Ort gebunden, sey es auch derselbe,
an welchem dem Stipulator geleistet werden " soll so li-
berirt natürlich die Zahlung an ben adiecius nicht, wenn
sie an einem andern als dem verabredeten Orte geschieht.
Denn die freiwillige Annahme be§ adiectus an dem un-
rechten Ort kann den. Rechten des Stipulator nicht scha-
den, und um dessen Obligation handelt es sich javer-
tragmäßig ist aber dem promissor bloß an dem bestimm-
ten Ort zu zahlen erlaubt. Streitig scheint es nur unter
den Römischen Zuristen gewesen zu seyn, ob der Stipu-
lator dann bloß noch auf das Interesse klagen, oder ganz
neue Erfüllung fordern könnte. Darüber haben wir eine
Stelle von Ulpianüs, libr. 27. ad Edict. 97):
Idem lulianus tractat, an is qui Ephesi sibi avvt
Tifio dari stipulatus est, si alibi Titio solaatur,
nihilominus possit intendere, jsibi dai'i oportere?
. Et Iulianus scribit, liberatiouem non contigisse,
atque ideo posse peti, quod interest. .Marcellus
autem et alias tractat et apud lulianum notat,
posse dici, et si mihi alibi soluatur, liberatio-
nem contigisse, quaniuis accipere non cogar.
Tlane si non contigit liberatio, dicendum ait,
superesse petitionem . integrae summae, quem-
admodum, si quis insulam, alibi fecisset, quam
ubi promise>.at, in nihilum liberaretur. Sed mihi
uidetur summae solutio distare a fabrica' insu-
lae, et ideo quod interest solum petendum.
Marcellus ist der Meinung, daß bei einmal nicht
erfolgter liberatio, die ganze Leistung von neuem gefor-
dert .werden könne. Ulpianus dagegen unterscheidet,
ob eine Leistung vorliege, die sich je nach dem Orte ver-
ändert, wie ein factum sehr oft, oder eine,, die dies nicht

97) L. Z. §. 7* D. de eo quod certo loco (13, 4«)

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