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etymologische Erörterungen. ,
Diese ist auch wohl zu einleuchtend, als daß sie nicht
schon oft bemerkt worden sein sollte. Auch Gerh. Jo.
Vossius im Etyinol. Lat. Linguae p. 773 der Ausg.
von Mazochi, geht von dieser Ableitung aus, und sucht
vindex, vindiciae, vindicta, vindicare in Zusammen-
hang mit einander zu bringen; nur findet sich dort doch
keine genauere Nachweisung, wie sich ein jedes dieser Worte
gebildet habe. Eine ganz andre Etymologie dagegen, als
die hier entwickelte, legt Herr Ballhorn Rosen kn
dem dritten Excurs seiner Schrift Ueber Dominium zum
Grunde, indem er vindicare von ivdcnvvvm, mit dem
Digamma FevdeiKuv, ableitet. Allein dieses Fundament
der, sonst sehr unterrichtenden Abhandlung ist unhaltbar,
da die Präposition lv niemals und nirgends das Digamma
hatte (und es fehlt nicht an Quellen darüber, welche
Worte früher im Griechischen diesen Laut besaßen); auch
müßte, wenn lv ursprünglich ein Digamma gehabt hatte,
das Latein, welches diesen Laut nicht weggeworfen son-
dern behauptet hat, überall und nicht blos in dem Ver-
bum vindicere1 dafür vin setzen. Und was die Sache
selbst betrifft, so ist in dem Darausiegen der festuca,
welche nach fester Ueberlieferung für die liasta steht, der
Ausdruck des Behauptens mit Gewalt zu unverkennbar,
als daß man die Bedeutung der Handlung durch ein
bloßes "Hinzeigen" erschöpft glauben könnte.
Z. nexum.
Die vielbesprochne Stelle des Varro, VII, 5. p. ioo.
101. Bip. (382 Spengel) lautes nach der Florentiner
Handschrift:
In Colacc: Nexum Mamilius scribit omne quod
per libram et .aes geritur, in quo sint mancipia. Mu-