Full text: Kritische Zeitschrift für Rechtswissenschaft (Bd. 4 (1828))

5ov Gegenbemerkungen.
tig ist auch die Rechnung der Deutschen nicht; hier scheint bas
bekannte usus tyrannus zu gelten. Würde sich denn wohl
a priori beweisen lassen, daß es durchaus unrichtig wäre zu sa.
gen: quinto quoque anno intercalamus diem? Ich kann es
nicht glauben, nur daß es bei den Römern nicht üblich gewesen
zu stM scheint; und selbst dieß Letztere möchte ich nicht so all.
gemein aussprechen, besonders in Rücksicht darauf, daß nament-
lich die Römischen Dichter die 01/mpias öfters als einen fünf-
jährigen Zeitraum behandeln. Old. Pont. IV. 6. 5. Martial.
VII. 39. 6. vergl. mit Stat. Sylv. III. 3. 146. Grimm selbst
übersetzt tertio quoque die mit jeden dritten Tag. Aber sa-
gen wir denn nicht auch im Deutschen eben so oft, daS Tertian-
fieber kehre jeden dritten Tag wieder, als daß cs sich immer um
den andern Tag wieder einfinde? Jeder Fiebertag als Schluß,
einheit der vorigen bildet auch die Anfangseinheit der neuen
Periode ; es ist, den heutigen Tag selbst als Fiebertag gedacht,
gewiffermaffen stets ein neues, vorweggedachtes Heute. Daher
kann ich mich auch noch nicht überzeugen, daß des Faccio-
lati Definition^ tertiana, febris sep diejenige^ quae tertio
quoque die recurrit, unrichtig sey. Grimm wendet ferner
gegen meine Ansicht, wornach allerdings tertio quoque die und
altero quoquei die dasselbe bedeuten würden, das Bedenken ein,
haß dann ja auf quoridje gleich tertio quoque die zu folgen
hätte. Aber warum folgt denn auf pridie (prior dies) Calen-
das, Idus, Nonas, gleich der tertius ante Calendas u. s. w.?
Der nämliche Tag, welcher selbstständig pridie Calendas be-
zeichnet wird, ist also bei dem tertius ante Cal. als der seeun-
dus ante Cal. zu denken, ja die Calendae, selbst erscheinen in
einem solchen höchst seltsamen Doppelcharakter.
WaS die Stelle bei GelUus* N. A. IX. 4. anbelangt:
item esse compertum et creditum, Sauromalas cibum cape-
re semper diebus tertiis, medio abstinere, so müßte ich glau-

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