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Dr. Eisele,
Wie die meisten neueren Romanisten steht Zitelmann
auf der Seite Julians, und setzt daher, um die Stellen zu ver-
einigen, den Hebel an der I. 18 an, welche den Ulpian zum
Verfasser hat. Das prine, lautet:
8i ego pecuniam tibi quasi donaturus dedero, tu
quasi mutuam accipias, Iulianus scribit donationem
non esse: sed an mutua sit, videndum, et puto nec
mutuam esse magisque nummos accipientis non fieri,
cum alia opinione acceperit, quare si eos consumpserit,
licet condictione teneatur, tamen doli exceptione uti
poterit, quia secundum voluntatem dantis nummi sunt
consumpti.
Zitelman schlägt nun, wogegen an und für sich gar nichts ein-
zuwenden ist, eine von der bisher üblichen abweichende Inter-
punktion vor: es soll nach den Worten nec mutuam esse ein
Punkt gesetzt werden. Sodann nimmt er an. daß mit den
Worten magisque nummos accipientis non fieri zu einem
neuen Fall übergegangen werde; der Thatbestand dieses neuen
Falls wird gefunden in den Worten cum alia opinione ac-
ceperit si alia u. s. w.), während bisher diese Worte auf-
gefaßt wurden als Begründung zu der Entscheidung nummos
accipientis non fieri. Der so gewonnene selbstständige Satz
soll aber diesen Sinn haben: „Ja noch mehr! es geht nicht
einmal Eigenthum über, wenn der Empfänger das Geld in
einer andern Absicht, als in der, Eigenthum zu erwerben, an
sich genommen hat"; so daß also hier das Gegenstück des ersten
der beiden in § 1 des Fragments behandelten Fälle vorliegen
würde.
Innere d. h. aus dem Zusammenhänge des Fragments
entnommene Gründe gegen diese Auslegung hat Huschte
a. a. O. beigebracht. Für uns sind rein sprachliche Gründe
noch entscheidender: für das, was Ulpian nach Zitelmann sagen