Full text: Jahrbücher für die Dogmatik des heutigen römischen und deutschen Privatrechts (Bd. 26 = N.F Bd. 14 (1888))

16

Prof. Dr. I. Köhler,

mentum fundi, er bestritt sie für die mola und für die asina
molendaria, fr. 18 § 2 de instr. leg. — offenbar mit Rück-
sicht darauf, daß die Mühle nicht zum Betrieb der Landwirth-
fchaft im eigentlichen Sinne gehört; der Begriff des Gewerbe-
geräthes entwickelt sich eben später, als der des Ackergeräthes.
Allerdings ist diese Ansicht des Neratius sehr archaistisch.
Schon frühere waren anderer Meinung. Manche wollten die
Handmühlen (molae manuariae) zum Hausrathe, die Mühlen
mit Thierbetrieb (molae jumentariae) zum in8trumenturn
fundi rechnen; so Osilius. Dagegen stellten Trebatius,
Cascellius und Labeo die Mühlen stets unter das in-
strumentum fundi, fr. 26 § 1 de instr. leg. — und dies
drang — trotz der Meinung des N e r a t i u s — durch, fr. 12
§ 10 de instr. leg.; vgl. auch Paullus 8ent. III 6 § 36:
molae olivariae.
Aber auch gewerbliche Etabliffements kommen in Be-
tracht"). Zum instrumentum eines Badeetabliffements ge-
hört auch der Heizer25) und Bademeister, fr. 17 § 2, fr. 13
§ 1, fr. 14 de instr. leg.26). Zum instrumentum einer
taberna cauponia gehören die Wirthschastsgeräthschasten; sind
aber auch die Auswärter und Verwalter als Ausstattungs-
stücke des Wirthschastsetabliffements zu betrachten? — doch
wohl nicht, sie gehören zu dem instrumentum cauponae
(cauponium): zum instrumentum des Wirthschastsgewerbes,
nicht zum instrumentum tabernae cauponiae d. h. des
Wirthschaftslocales — denn ihre Beziehung zur Lokalität
ist eine nur lose, fr. 17 § 2, fr. 13 pr. de instr. leg.27).
24) Vgl. zum folgenden auch Cujae,, Observ. XXVII c. 38.
25) Fr. 14 de instr. leg. fügt fornicator — fornacator; ähnlich fr. 27
§ 9 ad leg. Aquil.: fornicarius --- fornacarius.
26) Vgl. Paullus Sen. III 6 § 65.
27) Vgl. auch Paullus Sent. III 6 tz 61; wo allerdings instrumentum
cauponium nicht das instrumentum cauponae, sondern das instrumentum

Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer