( i5* )
durchaus nichts enthalt, was der von mir verr
theidigten Ansicht entgegen wäre.
Selbst Neundorf*), welcher unter den
Neuern dieses ziemlich ausführlich untersuchte,
und sich der dritten Parthei zugesellte, konnte ylcht
umhin, dies zu gestehen.
Offenbar ist hier allein von einem solchen
Fall die Rede, wo der Arzt seinen Kranken durch
Drohungen nöthigte, seine Besihungen käuflich
ihm zu überlassen. So erklärten schon mehrere
vor mir **) dieses Fragment.
Daß alsdann der Kauf null und nichtig feyn
müsse, ergicbr sich aus allgemeinen RechtSgrundr
sähen. Gewalt oder Zwang stehen der Gültig-
keit eines jeden Vertrages entgegen. Martia-
lis, den Voet ***) hier passend anführt, giebt
dies sehr gut in einem Epigramm ****) zu er-
kennen :
Quod si me tonsor, cum stricta novacula supra
est,
Tunc libertatem divitiasque roget:
Pr6-
*) Zn vermischte Abhandl. a. a. O. p. i8o.
+*) I/, de Afflictis 1. c. Struv. 1. c. Voet 1, c.
Wildvogel 1. C. Overbeck a. a. O. §. 4.
***) In Comm. 1. c.]
****) Epigr* XI, 59, 5—10.