Beitrag zur Geschichte des germanischen Rechts. Sl£
Vorrechte hatte?). Als Grenzwächter einer Strecke der
Küste war er besonders mächtig. Der älteste Charelain/ des-
sen Erwähnung geschieht/ ist Rohertus, Castellanus Bru-
^ensis im Jahre io467 8 9 * 11): seine Nachkommen besaßen das
Burglehen bis 1127 ^), wo sie / in die Verschwörung gegen
Carl den Guten verwickelt/ es für.eine kurze Zeit ver-
loren: ein Van Praet wurde Chatelain-bis 1133: allein
der letzte Nachkömmling Roberts/ Hacket/ der seine
Schuldlosigkeit erwiesen hatte/ erhielt das Lehen zurück/ je-
doch nur auf wenige Jahre: er widmete sich dem Mönchsle-
ben und starb als Abt des Klosters van der Does im Rufe
der Heiligkeit. Graf Diederich? genannt von Elsaß/ er-
lheilte nun das Burglehen dem Gemahl seiner Nichte Ger-
trud/ Rudolphus de Nigella/ einem Bruder des Gra-
fen von Soissons/ dessen Enkel Joannes II. de Nigella
es im Jahre 1224 an die Gräfin Johanna von Flandern-
mit welcher er in großer Fehde war"), käuflich abtrat für
die Summe von 24/646 Lib. 6 Sol. 8 Den. Paris. In der
Quittung für die gezahlte Summe sagt er: quod vendidi
et quitävi hereditarie quidquid de ea tenebam in feo-
dum et hommagium. (Vred. p. 572.). Von dieser Zeit an
standen alle nicht einzelnen Dynasten zum Lehen gegebene
Allodieen der Chatelanie unmittelbar unter der Gewalt der
Grafen von Flandern"): sie ließen das Land durch einen
7) Die Burggrafen von Brügge waren Vögte der ältesten
Abtei der Gegend/ nämlich Eekhout. Vred. p. 571.
8) Miraeus, dipl. t. 3. p. 15.
9) Lev/ nieder!. Geschichte/ Thl. l. p. 40. Der Hauptschrift-
steiler des tragischen Ereignisses , Gualbettus, in tita Ca-*
roli Boni: (Act. Sanctor. Martii t. ,i.) sagt indeß/ daß die
Familie durch einen gewissen Eren bald verfälscht worden.
i<>) Die Gräfin hatte ihn zum gerichtlichen Zweikampfe gefor-
dert/ er sie vor das Gericht des Königs. Sie erschien in
Person. Montesquieu Esprit des Lois. lib. 28. c. 28. nota
4. erwähnt dieses Streites/ der in der Geschichte der Par-
lamente wichtig ist. Die Herren de Neesle stammen von
diesem Nigellanus ab.
11) L’Espinoi Recherches des Antiquites et Noblesse de Flandrcs*
und nach ihm C ustis und Beaucourt/ glaubt (p. 86),
der Burggraf sey früher Seigneur aller Dörfer der Cha-
telanie gewesen, was aber nicht der Fall ist.
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