Beitrag zur Geschichte deS germanischen RechtS. SIS
1442: einige Originaldiplome sind im Provincialarchive von
Gent/ mehrere in dem Archive der ehemaligen Rechenkam-
mer von Ltlle^).
Ein vollständiges Inventarium des ArchiveS von 'Franc
auö dem 18. Jahrhunderte/ dem ein chronologisches Ver-
zcichniß der Privilegien des Landes vorangeschickt ist / befin-
det sich auf der gräflich D'Hane'schen Bibliothek in Gent/
wo auch im 12. Bande der Excerpten von Custis/ des Haupt-
schriftstellers über Brügge/ eine sehr genügende Geschichte
des Landes van den Vryen aufbewahrt wird. Die beiden
Handschriften/ so wie die übrigen Excerpten-Bücher dieses
Custis/ welche die Universitätsbibliothek von Gent besitzt.
Im 17. Jahrhunderte beschäftigte der Franc de-Bruges
und sein Recht drei verschiedene Schriftsteller/ nämlich
Adrian Baltink/ gestorben 1623/ in einem Alterlvon 78
Jahren; Nicolaus Rommel/ gestorben 1669; und Ofti-
vier Vrce (Olivarius Vredius), gestorben 1652.
Der erste schrieb gegen 1604 eine Staats - und Rechts-
geschichte des Franc/ bei dessen Schöffengerichte er Sekretär
war. Das Werk ist in flammändischer Sprache verfaßt/ aber
nicht gedruckt worden ; allein alle späteren Schriftsteller schöpf-
ten daraus. Eine Abschrift desselben/ der Stadtbibliothek
von Brügge gehörend/ liegt vor uns.
Rommel schrieb einen gleichfalls ungedruckten Commentar
zur neuesten Coutume des Franc/ nämlich: Commentarii
in Comitatus Flandrensis toto orbe celeberrimi patriae
Franconatus leges seu consuetudines: in welchem er daS
ältere Recht berücksichtigt. Nur ein Specimen erschien da-
von 1664. Custis rühmt sich das Werk benützt zu haben/
wir konnten uns aller Bemühungen ungeachtet dasselbe nicht
5) Dies ist das wichtigste Archiv von Flandern/ ausser vielen
Originalien enthalt es die von dem Grafen angelegten Co-
pialbücher ans dem 13. Jahrhunderte. Die Archivare
derselbe«/ die Herren Godefroi/ Nachkommen des be-
kannten Herausgebers des Corp. Jur. Dionysius Gotho-
fred u S haben Znventarien dieses ArchiveS gemacht/ welche
eip Graf de Saint Genois zu Anfang dieses Jahrhun-
derts heimlich abdrucken ließ. Jndeß wurde sein Werk
fast ganz als Maculatur verkauft.
Nvßhirt/ Zeitschrift. Vd. I. Heft 3,
21