Full text: Hof und Staat (Bd. 2 (1809))

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zum Rauhen, das Flüssige zum Weichen u. s. w. verhalte. 
Allerdings müßte diese durchgängige Verhältnißbestimmung 
der Erkenntniß reichen Gewinn bringen. 
Eduard. Du hast mich ganz gefaßt. 
Heinrich. Nur aber erlaube mir auch, alle deine 
Reflexion, wie du sie immer setzen magst, als bloße Rech¬ 
nungen mit Kreide auf eine schwarze Tafel geschrieben zu 
betrachten, und alles wegzuwischen, sobald das Facit ge¬ 
funden ist. 
Eduard. Trefflich. Welchen andern Werth könnte 
denn auch die Reflexion für uns haben. Sie ist uns ja nur 
der Prozeß, durch welchen das Schauen des endlichen Gei= 
stes sich hindurch winden muß; und wenn das Schauen 
gewonnen ist, wird der Apparat des Prozesses weggewor= 
fen. Nur aber wirst du mir zugeben, daß die Reinheit 
des Resultakes von der Gesetzmäßigkeit des Prozesses ab¬ 
hängt, und daß also der Prozeß allerdings alle Aufmerk= 
samkeit verdiente. 
Heinrich. Ohne Zweifel. Ich sprach nur gegen 
die, welche an der Reslerion, als etwas Selbstständigem, 
haften. 
Eduard. Kindern wird jedes Jnstrument Spiel= 
werk, und sie pflegen bekanntlich zu ihrem Spiele eine 
wichtige Miene zu machen. Aber sagt nun, ob euch nicht 
die Ueberzeugung geworden ist, daß alle Prozesse der Ma¬ 
thematik nur die leeren Abstraktionen von den lebendigen 
Prozessen der Dinge seyen? 
Heinrich. Mir scheint wenigstens im physischen 
alles lebendig zu seyn, was in der Mathematik todt ist. 
Jst nicht in dem Muskelfaser an Faser gelegt, und so 
durch Addition der Länge die Breite entstanden, und ist 
nicht 
Saen
	        
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