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Eduard. Versuchte allerdings einen andern, aber
gleichfalls mathematischen Weg, den des Wurzelausziehens
und Potenzirens einer mehrtheiligen Wurzel. Z. B. Licht
und Schwere seyen die zwey Theile einer Wurzel wie a++b,
so wäre a" = Hydrogen, b"= Orygen, die Wechseldurch¬
dringung der Elemente aber 2ab =Gasform, welche dem
Hydrogen und Orygen gemeinschaftlich ist.
Heinrich. Aber so hat noch niemand das Construi¬
ren bezeichnet.
Eduard. Auch hat noch niemand wirklich construirt,
denn die Möglichkeit dieses Construirens setzt jene genea¬
logische Tafel aller Begriffe voraus, von welcher wir vor=
hin sagten, daß sie der Logik zum Grunde liege; auch kann
daher das gegebene Beyspiel in Ermanglung einer solchen
Lafel nur als problematisch angesehen werden. Prüfe in¬
dessen das Streben aller, welche zu construiren vorgeben,
von Schelling an bis auf die Neuesten, und du wirst
finden, daß ihr von ihnen selbst nicht erkanntes Construi¬
ren dahin tendirt, ob es gleich nicht zum Ziele kommt.
Eine Art der Reflexion aber, die sehr fruchtbar werden
könnte, liegt noch gänzlich vernachläßigt da. Dieß ist die
vollständige Wechselbestimmung der Bestandtheile eines und
desselben Begriffs.
Beyde. Wir müssen wieder ein Beyspiel fodern.
Eduard. Setzt die Cohäsion als Begriff, so sind:
hart und weich, starr und flüssig, kalt und warm, rauh
und glatt u. s. w. alles nur Bestimmungen der Cohäsion,
und es wäre sehr interessant, ihre Wechselverhältnisse unter
einander genau zu kennen.
Heinrich. Ich verstehe. Du meinst, wie sich das
Harte zun Starren, das Starre zum Kalten, das Kalte
zum
ropäische Re