Full text: Hof und Staat (Bd. 2 (1809))

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daß die Collateralverwandschaft der Begriffe — indem die 
verschiedenen Linien des Denkbaren ja doch alle von einem 
Punkte ausgehen — zwar nicht ein logisches, aber doch 
ein symbolisches Verhältniß der Begriffe begründe. So 
ist z. B. das Viereck Symbol alles auf sich selbst ruhen¬ 
den, festgegründeten; der Kreis Symbol alles vollständig 
Ganzen, Geschlossenen, und so könnten beyde Figuren 
wohl auch auf den Weisen gedeutet werden. 
Heinrich. Du kommst mir wunderbar entgegen, 
und sprichst meinen ganzen Sinz aus. 
Philipp. Also über logische und empirische Wahr¬ 
heit wären wir jetzt ganz einverstanden. Aber höheres 
steht uns noch bevor, was nicht so leicht zu beendigen 
seyn möchte, die Bestimmung der mathematischen und 
hilosophischen Wahrheit. Aber sieh, da kommt unser 
lathematiker Teuthard. Ziehen wir ihn mit in das Ge¬ 
rach, wenigstens so lange, bis wir das Wesen der ma= 
ematischen Wahrheit gefunden haben. Hat er in Zah= 
n und Figuren gelebt, so wird ihm wohl auch ihre 
Wahrheit bekannt seyn. 
Alle. Teuthard sey uns willkommen, und verweile, 
wenn es ihm vergönnt ist, bey uns. 
Eduard. Du kommst uns erwünscht, Teuthard, 
und wir halten dich fest, wenn wir können. Denn ge¬ 
rade ist uns eine Frage über mathematische Wahrheit ent¬ 
ftanden, und wer vermöchte diese besser zu lösen, als du, 
der du in Zahlen und Figuren immer gelebt hast, und 
noch von ihren hehren Geheimnissen voll bist. 
Teuthard. Zwar ruft mich ein bestimmtes Ge¬ 
schäft, aber wenn ich euch mit irgend einer Demonstration 
dienen kann, so will ich in etwas verweilen. 
Eduard. 
Dogtalsen 
ropä
	        
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