Full text: Vorhoff der gantzen Jurisprudenz Oder Vollständige Einleitung zum Iure Civili, Feudali, Canonico und Publico (Th. 7 (1727))

562 T1r. I. De Rerum Divisione, 
im Kirchen=Banne gestorbenen Personen cap 
pen. X. de sentent. excommunicat. Diesen 
wird nun cap.5. X. de privil. cap. 12. X de le¬ 
pult. zumahl, wenn sie biß an ihr Ende in ihre 
Verstockung geblieben seyn, die sepultura ho- 
nesta versaget, wovon der Pabst Innocen- 
tius III. cap. 12. X. de sepult. diese raison 
angiebt: Sacris est canonibus institutum, ut 
quibus non communicavimus vivis non 
jus communicemus defunctis & ut careant 
ecclesiastica sepultura, qui prius erantab 
ecclesiastica unitate praecisi. Ja diese in 
Banne gestorbene Personen hatten ein solches 
odium wider sich, daß nach dem Jure Cano¬ 
nico, wenn selbige von ohngefehr auf den Got= 
tes=Acker begraben worden, ihre Coͤrper wiede 
ausgegraben, und weit von den Gottes=Acke 
geworffen, oder begraben worden. Ein merck¬ 
wuͤrdiges Exempel, davon ist in der Teutschen 
Historie von Käyser Henrico V. zu finden di= | | 
ser starb 1106. in den Banne, und ob der Bi= 
schoff von Lüttich seinen Coͤrper gleich begra= 
ben lassen, so muste er doch auf Pabst Pa= 
schalis II. und seines eigenen Sohnes Befehl 
wieder ausgegraben werden, worauf er zu 
Speyer gantzer 5. Jahr unbegraben lag, biß er 
endlich Anno 1112. begraben wurde. 
Diese excommunication ist nun in un¬ 
sern Kirchen auch noch gewoͤhnlich, ob sie schon 
nicht so öffters geschiehet, Schilter Instut. 
Ju- 
Max-Planck-Institut für 
europäische Rechtsgeschichte
	        
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