Full text: Quaestionum Sabbathinarum Decisiones Singulares ([Vol. 1,] Th. 7 (1705))

868 | 516 1881. 
AMESIUS Lib. 5. c. 54. num. 7. de conscientia. 
Hast du nun gleich den weltlichen Richter 
belogen / weil er dir nicht ins Hertze sehen / und 
deine Lügen wissen kan. Meynest du denn auch / 
daß du GOtt hast belogen? Höre / du falscher | | 
Schwerer / wie GOttes ernstes Gebot lautet: 
Du solst nicht falsch schweren / bey meinem 
Nahmen / und entheiligen den Nahmen 
deines GOttes; denn ich bin derERR. 
Hier hörest du / daß GOtt / der allsehende / der 
allwissende / der allgerechteste GOtt befiehlet: 
1. Du solst nicht falsch schweren / und das 
ist die grosse Suͤnde wieder die erste Tafel des 
Gesetzes GOttes / und des darinnen enthalte= 
nen andern Gebots: Du solst den Nahmen 
deines GOttes nicht mißbrauchen. 
2. Befiehlet GOtt: Du solt den Nahmen 
deines GOttes nicht entheiligen. d. j. und 
heisset / entheiligen / den heiligen Nahmen Got= 
tes / wenn du GOtt den gerechten und gewissen= 
hafften Richter / als einen Zeugen deiner Lü= 
gen zu beschoͤnen anruffest. Und damit GOtt 
dich von solchem sündlichen und verdamlichen 
Laster abhalten möge / so setzet er hinzu: 
3. Denn ich bin der HErr. d. i. Jch biy 
der all sehende / all gegenwertige / allwissende / ge= 
wissenhaffte/ untadelhaffte Richter/ der da prüf¬ 
fet Hertzen und Nieren; und obgleich dein 
falsch=geschworner Eyd vor der Welt und dem 
Richter auf eine Zeitlang verschwiegen bleibet / 
so ist er mir / als dem allwissenden GOtt und ge= 
rechten Richter / bekannt / der das Gute beloh= 
net / 
Max-Planck-Institut für 
DE 
europäische Rechtsgeschichte
	        
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