Full text: Quaestionum Sabbathinarum Decisiones Singulares ([Vol. 1,] Th. 3 <2. Aufl.> (1705))

202. 
Vorzug zu haben scheinet / angesehen / weil wir 
alle von GOtt Menschen nach seinem Ebenbild 
erschaffen. Gen. 1. 
So ist doch nach denen weltl. Rechten al= 
lerdings unter denen Menschen ein Unterscheid 
zu machen / nicht so wohl Respectu Sexus, we= 
gen des Geschlechts und Herkommens / son= 
dern auch Respectu Status, nach denen Ehren= 
Stellen / als und vornehmlich Respectu Con- 
ditionis, nach eines jeden Zustand und Be= 
schaffenheit. 
Voritzo nicht zugedencken / der Edlen und 
Unedlen / der in Ehren=Aemtern schwebenden / 
und ausser denenselben lebenden; sondern nur 
zu erwegen / wie daß die Kunst / Weißheit und 
Erfahrenheit heut zu Tage sehr hoch gestiegen / 
daß fast zu zweiffeln / ob sie noch höher steigen 
könne / und um deßwillen die Literati, Armati, 
und Artifices, von Fürsten und Herren vor an= 
dern in grossen Ehren gehalten / und mit sehr 
herrlichen Begnadigungen versehen werden. 
Wir übergehen voritzo mit Stillschweigen 
die hochgelehrten Männer / und tapffern 
Kriegs=Helden / seind vielmehr eintzig und al= 
lein bekümmert / zu sehen / wie berühmte Künst = 
ler an hoher Herren Höffen / in grossen Ehren / 
lieb und werth gehalten / reichlich beschencket / 
und mit herrlichen Begnadigungen vor andern 
versehen werden. 
Wie 
Max-Planck-Institut für 
europäische Rechtsgeschichte
	        
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