198.
Juris prohibitionem lauffe / dahero sie dem
Richter nicht verbindlich machen könne / qvod
enim Jure prohibitum, obligatorium esse non
potest, arg. caj. non est obligatorium. & caj. in
mali promusis. de R. J. in 60. Ja es lauffe gar
2.) contra utilitatem publicam, denn auff
solche Art würde gar kein Laster bestra= | |
fet / cùm tamen reipubl. intersit, ne delicta
maneant impunita. per l. congruit. 13. ff. de Poen.
& LL. supra allegatas da doch Aergerniß zu=
verhüten / und das Böse auszurotten / die Straffe
der Laster geordnet. Ut exinde homines e-
mendentur, & peccare oderint, ceu Flaccus
canit,
Sinon virtutis amore,
formidine pœnae;
cum poena unius, & salus multorum. CARPZ.
Pr. Crim. P. I. qu. 23. n. 65. PHIL. ad decis. E¬
lect. 17. obs. 4. n. 4. 5.
Andere machen hierinnen einen Unterscheid /
und sagen /
I. in Foro contentioso, seye ein Richter nicht
verbunden / dem Delinqventen sein ihme getha=
nes Versprechen zu halten / weniger die Straffe
zuerlassen; denn sein Amt erfordere / das Böse
zubestraffen.
Hingegen
2. in Foro Conscientiæ, sey der Richter al=
lerdings verbunden / seinem Versprechen nach=
zukommen / und die Straffe Delinqventen zuer=
lassen.
Max-Planck-Institut für
FG
europäische Rechtsgeschichte