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So ferne aber auch diese Solennitäten an
sich selbst nicht richtig wären / wie hier in der
Semproniæ Testament / so ist nicht zu zweif=
feln / daß solch Testament auch nicht einmahl
als ein Codicill bestehen köͤnte und möchte. Si¬
quidem & sic valet, quod formae omissio i¬
psum negotium nullum reddat atque inva-
lidum. cf. GAIL. Lib. I. num. 36. MOD. PISTOR.
P.I. Cons. 21.n. 14. MEVIUS ad Jus Lub. qv. 9.n.5.
Den eben sowohl ein Codicill uno & con-
tinuo actu, testibus simul & semel præsenti-
bus verfertiget werde muß / eadem enim, qvae
in testamentis adesse debet unitas actus, in
Codicillis qvoqve reqviritur. I.sin. §. sin. ibi:
in uno eodemque tempore debent adhiberi. C. de Co¬
dicill. CARPL. decis. Sax. P. II. decis 152.n.26. RICH¬
TER. P.I. decis. 28.n. ult. ubi & praejudicium addu¬
citur. Dahero es gleichfals bey einem Codi-
cill höchst nöthig / anders auch solches beste=
hen soll / daß die Zeugen zugegen / und dasselbe
nicht heute einer/ der andere morgen anhöͤre/
und unterschreibe. REUSN. Tr. de Codicill.c. 10.
n.14. HENR. BOCERUS. disp. 6. §. 32. Wie denn
noch endlich zum Vberfluß derSempronia Te¬
stament ungultig und unkraͤfftig machet / daß
(1) die institutio heredis darinnen erman¬
gelt / daß ausser dem / was Sempronia ihren bey |=
den Schwestern / der Cajæ und Titiæ legiret /
sie das uͤbrige ihrer Verlassenschafft Mevio
nur vermachet: Mevius soll die uͤbrige Verlas¬
senschafft haben. Und also mit keinem Worte
eines instituirten Erben in ihren Testament
gedacht / weniger Mevium zum Erben dessel=
ben titulo institutionis honorabili eingese¬
tzet.
Max-Planck-Institut für
europäische Rechtsgeschichte
DFG