Vom Zust. der Röm. Rechte unterm N. P. 13.
erranti, zumahl wo man keine Schuld da=
bey hat.
§. 27.
Eben dieses Soldaten Leben ist ein Feind
vom Ackerbau und aller Arbeit. Die mei¬
sten, so den Müßiggang vor die Arbeit lieben
lauffen dem Kalb=Fell nach, und was in keine
Lehre und Arbeit hat gut thun wollen, erweh=
let dieses Leben. Man siehet solches öffters an
abgedanckten Soldaten. Denn diese, ob sie
ihre Glieder gleich noch wohl brauchen können,
lassen sie sich doch das Betteln eher gefallen,
als die Arbeit. Diesem Dinge suchte nun
Numa abzuhelffen, und seine Buͤrger zum A¬
ckerbau anzugewehnen, wohin auch das Ge¬
setze, daß sie keinen unbeschnittenen Wein=
Reben denen Goͤttern bringen solten, zurech¬
nen. Zu dem ordnete er Censores, oder Auf¬
seher, die durch die Doͤrffer streichen, und die
Müßiggänger zum Könige bringen musten.
§. 26.
Sonst haben die Soldaten auch im Ge=
brauch, daß sie das erworbene Guth fleißig
wieder durch die Gurgel jagen, oder sonst ver¬
praßen. Diese verschwenderische Arth exe-
rirte sich nun zu Rom meist in Leich=Begäng=
nuͤßen, welche mit dem groͤsten Pomp vollen¬
zogen wurden; welchem Dinge Numa abhuͤlff¬
liche Maaße durch obgedachten Legem sum¬
tuariam gab.
§. 29.
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Greitswald
europäische Rechtsgeschichte
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