Full text: ¬Der juristische Federfechter (St. 6 (1752))

Federfechter. 
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sponsa und Urthel verwiesen, um den Grund de= 
rer Gesetze und deren richtige Anwendung sich 
muͤhsam zu bekuͤmmern, selbigen widerrathen, 
auch so viele Exempel gluͤcklicher juristischen Fe¬ 
derfechter ihnen fuͤrgestellet hat, welche in denen 
gesegnetesten Umstaͤnden sich befaͤnden, ob sie 
schon, weder ein Gesetz zu erklaͤren, noch selbi¬ 
ges zu verstehen, faͤhig waͤren, am allerwenig¬ 
sten ihre angenommene Rechts-Haͤndel dar¬ 
nach zu beurtheilen, oder solche mit Pflicht 
und Gewissen zu führen pflegeten: Gleich¬ 
wohl in denen Gerichten die groͤßte Hochach¬ 
tung und Liebe, bey der ungeheuren Menge 
ihrer Clienten das vollkommenste Vertrauen, 
und durch beyfällige Aussprüche ein ansehnli¬ 
ches Vermoͤgen erworben, auch solches alles 
ihrer natürlichen Geschicklichkeit, und ange¬ 
nehmen Auffuͤhrung zu dancken haͤtten: Die 
Erlernung der schonen Wissenschaften, Be¬ 
kanntmachung der Römischen und Deutschen 
Alterthumer, das Grillisiren uͤber fremde 
Rechte, ein muͤhsamer Begriff von Deutschen 
Gewohnheiten, ein wohlgefaßter überzeugen= 
der Vortrag, die Erforschung derer Hand= 
wercks=Handlungs= und Dorfs=Gemeinde= 
Sachen, wären alles vergebliche Arbeit, je¬ 
nes habe in der Praxi schlechten Nutzen, und 
dieses müsse sich aus der Erfahrung am be¬ 
sten 
Ec 4 
— 
Vorlage: 
EBERHARD KARLS 
Max-Planck-Institut für 
UNIVERSITÄT 
DF 
europäische Rechtsgeschichte 
TÜBINGET
	        
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