Der Juristische
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da besonders ein ieder Landes=Fürst, beym
Antritt seiner Regierung, dergleichen Gerecht¬
same zu bestätigen, und daruber, in vorkom=
menden Faͤllen, so lange zu halten pfleget, bis
die Umstaͤnde des Ortes, oder das allgemeine
Beste, eine Veraͤnderung nothwendig erfor¬
Wie leicht wuͤrde es seyn, von sel¬
dern 238
bigen grüͤndliche Nachricht zu erlangen, wenn
in jeder Provintz gewisse Commissarien er=
nennet, oder die verordneten Creiß- oder
Amts=Hauptleute berechtiget, oder gar ver¬
bunden waͤren, denen in ihren Bezirck geho¬
rigen Städten und Doͤrfern aufzuerlegen,
daß sie, binnen Jahres=Frist, ihre dasigen
Orts im Schwange gehenden, hergebrachten,
und des beschehenen Widerspruchs ungeacht
in beständiger Uebung erhaltenen Gewohn=
heiten, oder auch geschriebene Stadt-Rechte,
und Dorfs=Ordnungen, zum höchsten Erse=
ben einschicken, darneben auch die Gerichts¬
Obrigkeiten ihr unvorgreifliches Gutachten
beyfugen muͤßten, worferne etwan ein oder
der
inaug. erudit. de genuine juris germ. univy. hod.
priv. civ. conceptu, mediisque illud meliorem in or¬
dinem redigendi, Lips. ao. 1751. Cap. I. §. VIII. squ.
& Cap. II. §. IX. XI.
238) Vid. Thes. IV. schediasin. de consuetudinibus Imp.
Rom. Germ. universalibus ab illustr. D. Frid. Gottl.
Struvio, Hamb. ao. 1747. edit.
—
EBERHARD KARIS
Max-Planck-Institut für
UNIVERSITÄT
europäische Rechtsgeschichte
DFG
ING