Full text: ¬Der juristische Federfechter (St. 6 (1752))

Federfechter: 
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darauf seinen Satz, oder Gegensatz allein 
gründen, weiln ein mehreres zu einer in Rech¬ 
ten bestaͤndigen Gewohnheit erfordert wird. 
Denn, weiln solche denen Landes=Gesetzen 
gleich zu achten, ja in gewissen Faͤllen gar 
vorzuziehen ist, 22 so muß dieselbe freylich 
der gesunden Vernunft gemaͤß, von denen 
Oberen, durch langes Stillschweigen, bekräf¬ 
tiget und gut geheisen, auch im Widerspruche 
darauf erkannt, und behauptet worden 
seyn. 
232) Vid. ill. Everardi Ottonis Thesaur. Jur. Civ. 
Tom. II. pag. 701. und Herr Conrad Samuel Schurtz 
fleisch saget in seiner, de Friderico III sapiente Sax. 
Electore, anno 1674 zu Wittenberg gehaltenen Dis= 
sertation §. 11. effectum legis etiam habet consuetu¬ 
do, quia legem imitatur. Herr D. Conrad Friedelieb 
hat in der, seiner Anno 1673 zu Greifswalde geschrie¬ 
benen Dissertation, de processu judiciario, angedruckten 
lesenswürdigen Jnaugural=Oration, de genuinis verl 
Jurecousulti ornamentis, unter andern, auch solidum 
consuetudinum intellectum darzu gerechnet, und es 
gereichet dem gelehrten Herrn Johanni Voet zum be= 
sondern Ruhme, daß derselbe, in seinem Anno 1683 
zu Leyden herausgegebenen Compendio juris, die con- 
suetudines & mores patrios einem ieden Titul beyge- 
füget, auch gewiesen hat, worinnen solche von dem 
Römischen Rechte abweichen. Besonders hat Herr 
D. Gottlieb Sturm in seiner, de distinctione juris 
scripti & non scripti antiquitati restituta, anno 1725 
zu Wittenberg geschriebenen Dissertation, hiervon 
gründlich gehandelt. 
Vorage: 
— 
Max-Planck-Institut für 
UNIVERSITKT 
DFG 
europäische Rechtsgeschichte 
TÜBINGEN
	        
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