einen Faveur verdienen rc.
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§. VIII.
Dahero mussen die Reguln, so aus die¬
sem fliessen: Quod nimirum testamenta latius
sint interpretanda, g) et quod in dubio semper
pro testamentis pronuntiari debeat, i) von selb¬
sten uͤbern Hauffen fallen, zumalen wenn
man bedencket, wie die Roͤmer vermeynten
die Testamente wären juris publici, und ein
Vater koͤnne mit seinen Kindern schalten und
walten wie mit denen Knechten, so aber auf un¬
sern deutschen Staat zu appliciren höchst ab¬
surd ware. k)
g) L.12. f. de R.J.
1) L. 4. ibique Dd C. de jur. et Fact. ignor. L. 66.
in pr. ff. de Leg.
k) S.STRYCKII diss. de testam. conjug. reciprocis
§. 55. seq.
§. 1X.
Und nachdeme ein Fuͤrst die Freyheit der
Unterthanen nach seinem Gefallen, oder viel¬
mehr soviel das Wohl der Republique erfordert,
einschrancken und aufheben kan, ja seine eigene
gegebene Gesetze, wann es ihme beliebig, zu an¬
dern vermag, die Testamente aber erwiesener
massen einer Republique mehr schad-als nuͤtzlich;
so mache den Schluß, daß ein Fuͤrst selbige nicht
nur einschraͤncken, sondern auch gar aufheben, I
und dargegen der alten Deutschen loͤbliche Ge¬
wohnheit wiederum einfuͤhren köͤnne.
1) Ein
UNVERSTIS.
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BIBLIOTHEK
HEIDELBERG
europäische Rechtsgeschichte
DFG